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WÜRZBURG: Würzburg-Rätsel, Teil 2: Der Reiter auf dem Bierfass

WÜRZBURG

Würzburg-Rätsel, Teil 2: Der Reiter auf dem Bierfass

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    (wolf)   An sechs Wochenenden stellen wir Rätsel vor aus dem Buch „Kennen Sie Würzburg? 180 verborgene Schätze“, erschienen bei Königshausen & Neumann. Den Auftakt machen wir mit diesem hier: „Dieser Schlussstein befindet sich in einer frühgotischen Kirche auf der linke Mainseite. Sie überstand den Krieg mit nur geringen Schäden.“ – In welcher Kirche ist er zu sehen? Die Auflösung präsentieren wir am kommenden Samstag mit dem nächsten Rätsel.
    (wolf) An sechs Wochenenden stellen wir Rätsel vor aus dem Buch „Kennen Sie Würzburg? 180 verborgene Schätze“, erschienen bei Königshausen & Neumann. Den Auftakt machen wir mit diesem hier: „Dieser Schlussstein befindet sich in einer frühgotischen Kirche auf der linke Mainseite. Sie überstand den Krieg mit nur geringen Schäden.“ – In welcher Kirche ist er zu sehen? Die Auflösung präsentieren wir am kommenden Samstag mit dem nächsten Rätsel. Foto: Foto: Karl-Heinz Hoffmann

    Sie haben das Geheimnis der grünen Fratze vom Rätsel Nummer 1 gelöst? Gratulation! Allen anderen verraten wir die Lösung:

    Die grüne Fratze, mit goldenem Laub umkranzt, ziert den Schlussstein eines Kreuzrippengewölbes in der 700 Jahre alten Deutschhauskirche am Schottenanger. Das Autorenteam des Buches „Kennen Sie Würzburg? 180 verborgene Schätze“, dem wir das Rätsel entnommen haben, schreibt, die grüne Gesichtsfarbe, die roten Lippen und großen Augen erweckten beim Betrachter „einen befremdlichen, strengen, leicht erschreckenden Eindruck“.

    Wahrscheinlich hat die grüne Fratze ihren künstlerischen und spirituellen Ursprung in vorchristlicher Zeit. Auf der englischsprachigen Seite "The Enigma of the Green Man" ist zu lesen, römische Künstler hätten als erste  solche "Blattmasken" geschaffen. Die Werke sollten die wechselseitige Abhängigkeit von Mensch und Natur darstellen, in der Person von Gottheiten wie Pan, Bacchus Dionysos oder Silvanus darstellen. Die mutmaßlich älteste Darstellung eines Blatt-Dionysos' (so nannten ihn die Griechen), zu sehen in Neapel, stamme ungefähr aus dem Jahr 420 vor Beginn unserer Zeitrechnung.

    Wahnsinn und Rausch in christlichen Kirchen

    In der griechischen und römischen Mythologie ist Dionysos/Bacchus/Pan ein vielbeschäftigter Gott, zuständig unter anderem für Wein, Räusche, Fruchtbarkeit, Theater, Extase und Wahnsinn.

    Die Kirche hat ihn übernommen, wie viele andere ältere Mythen und Mysterien, und sein rauschhaftes Wesen gekreuzt mit dem bocksbeinigen Hirtengott Pan, dem Vorbild für den Teufel. So zog er als nicht geheure, grüne Maske in die gotischen Kirchen ein, besonders auf den britischen Inseln, in Frankreich und in Deutschland.

    Die Figur ist, angesichts ihrer Verbreitung, erstaunlich wenig bekannt. Auch in Würzburg kommt sie öfter vor, unter anderem an den beiden Stelen am Treppenaufgang zum Tivoli-Pavillon in der Saalgasse.

    Die Bayern machen aus der Deutschhauskirche ein Militärmagazin

    Andere Schlusssteine in der Kirche zeigten unter anderem reines Blattwerk, eine zweite Blattmaske, einen Engel mit Spruchband und einen Deutschordensbruder mit einem Kirchenmodell.

    1805 wurde die Kirche im Zuge der Säkularisation, der Trennung von Kirche und Staat, als Militärmagazin genutzt. Seit 1922 ist sie protestantisch.

    In „Kennen Sie Würzburg?“ heißt es: „Bei den letzten Innenraum- Renovierungen (1953, 1994) erhielten Wände und Gewölbe ihren alten Farbton wieder; auch die Farbgebung der Schlusssteine wurde nach Freilegung der alten Bemalung erneuert und ergänzt. Die frühgotische Deutschhauskirche wurde zwischen 1260 und 1320 als Kirche der Komturei des Deutschen Ritterordens erbaut.“

    Lange gingen Historiker davon aus, dass Kaiser Barbarossa und Beatrix von Burgund 1156 in einem angrenzenden ehemaligen staufischen Königshof heirateten. Neuere Forschungen weisen laut Stadtheimatpfleger Hans Steidele aber auf den Hof Katzenwicker auf dem Areal der heutigen Mozartschule als mögliche Hochzeitsstätte hin.

    Zweites Rätsel!

    Er sieht aus wie eine Hommage an den Vatertag, ist es aber nicht: der Reiter auf dem Bierfass.
    Er sieht aus wie eine Hommage an den Vatertag, ist es aber nicht: der Reiter auf dem Bierfass. Foto: Foto: Karl-Franz Hoffmann

    Wo reitet der Mann auf dem Bierfass? Die Kennen-Sie-Würzburg-Autoren geben einen Hinweis: In Würzburg als Stadt des Weines durfte früher kein Bier ausgeschenkt werden. Nur im zentralen Machtzentrum der Stadt wurde es erlaubt, mutmaßlich seit 1412. Das sollte über Jahrhunderte hinweg so bleiben, denn mit diesem Monopol ließ sich gut Geld verdienen.

    Übrigens: Der Eigentümer des Wirtshauses ist heute derselbe wie damals.

    Morgen, am Mittwoch, bringen wir hierdie Lösung und das dritte Rätsel.

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