Es gibt aufgrund der Corona-Pandemie nicht nur Einschränkungen, sondern auch Unterstützung für Würzburgs Wirte: Die Stadt wird in diesem Jahr die Bewirtung unter freiem Himmel auch in den Wintermonaten gestatten. "Es ist in schwierigen Zeiten selbstverständlich, dass wir die Gastronomiebetriebe unterstützen, wo es nur geht", betonte Kommunalreferent Wolfgang Kleiner im Bau- und Ordnungsausschuss des Stadtrats.
Normalerweise ist die Nutzung öffentlicher Flächen für die Außengastronomie von Mitte März bis Mitte Oktober gestattet. Weil sich die Hygieneregeln unter freiem Himmel in vielen Fällen leichter umsetzen lassen als im Innenbereich von Restaurants und Kneipen, hatte die CSU-Fraktion die Verlängerung in die Wintermonate hinein beantragt. Das Ordnungsreferat hat mit der Umsetzung bereits begonnen, der Ausschuss hat das Vorhaben einstimmig befürwortet.
SPD fordert umweltfreundliche Infrarot-Heizstrahler
Kleiner wies allerdings darauf hin, dass viele Gastronomen bei kälteren Temperaturen Heizpilze aufstellen werden. Die mit Gas betriebenen Wärmequellen gelten wegen ihrer schlechten CO2-Bilanz als umweltschädlich und sind deshalb in vielen deutschen Kommunen bereits verboten, in Würzburg aber noch nicht: "Heizpilze sind bei uns bisher nicht ausgeschlossen, wenn sie den Sicherheitsvorschriften entsprechen", so Kleiner.
Das gefiel Kerstin Westphal (SPD) überhaupt nicht: Sie forderte entsprechende Auflagen und Kontrollen, um umweltschädliche Heizpilze zu verhindern. Die CSU hatte in ihrem Antrag umweltfreundliche Infrarot-Heizstrahler oder Überdachungen vorgeschlagen.
Eine Frage des Budgets
Volker Omert von den Freien Wählern warnte allerdings davor, den von der Corona-Krise gebeutelten Gastronomen zu viele Vorschriften zu machen: "Jeder von ihnen würde sicher gerne mit Infrarot heizen, weil es effizienter und für die Gäste angenehmer ist. Viele können sich das aber im Moment nicht leisten", sagte Omert.
Auch für die Grünen steht nach den Worten von Stadträtin Simone Haberer derzeit die "prekäre Lage der Gastronomie" im Vordergrund – sie stimmten trotz der Heizpilz-Problematik zu. Wolfgang Kleiner hatte zuvor versichert, dass die Regelung nur für dieses Jahr gelten wird.