Unter dem Motto „FairNES seit zehn Jahren“ feierte Bad Neustadt im Bildhäuser Hof das Jubiläum „Zehn Jahre Fairtrade-Stadt“. Der Jubiläumstag bot einen Mix aus feierlichem Rückblick, musikalischem Rahmen und lebendiger Beteiligung, berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind.
Um 14 Uhr begann der Festakt mit der Übergabe der Rezertifizierungsurkunde. Die Erneuerung der Zertifizierung muss alle zwei Jahre wiederholt werden. Sie dokumentiert, dass die Stadt weiter die fünf Kriterien einer Fairtrade-Stadt erfüllt. Für das erste Zertifikat mussten damals folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Ein Beschluss des Stadtrats, die Gründung einer engagierten Steuerungsgruppe, der Verkauf fair gehandelter Produkte im Einzelhandel sowie deren Verwendung in der Verwaltung und außerdem Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema.
Höhepunkt des offiziellen Teils war die Ehrung von Franziska Burmester, die 2010 als damalige Stadträtin die Idee einer Fairtrade-Town in den Stadtrat einbrachte und seither als treibende Kraft hinter der Initiative steht. Ihr langjähriges Engagement wurde mit einem Präsentkorb voller fairer Produkte gewürdigt.
Die Vorsitzende der Steuerungsgruppe, Stadträtin Angelika Högn-Kößler, die 2016 das Amt von Franziska Burmester übernahm, führte durch das Festprogramm. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt durch ein Querflötentrio der Kreismusikschule: Gunda Schwen sorgte gemeinsam mit zwei Schülerinnen für eine stimmungsvolle Atmosphäre.
An liebevoller Bewirtung fehlte es nicht: Steuerungsgruppenmitglied Rainer Bühner schenkte fair gehandelten Kaffee aus, dazu gab es eine Auswahl an Kuchen sowie herzhafte Snacks in Bioqualität und aus der Region. Eine Auswahl an Waren des Weltladens wurde von Steuerungsgruppenmitglied Clara Maiwald und dem Weltladenteam zum Kauf angeboten.
Trommelworkshop und Konzert
Ein Höhepunkt war der Trommelworkshop mit Mbonda Lokito aus Würzburg, bei dem die Gäste selbst aktiv werden konnten. Er endete in einem Konzert, das den Bildhäuser Hof in eine Klanglandschaft verwandelte. Um 19 Uhr ging der ereignisreiche Tag zu Ende.
2015 war Bad Neustadt zur 322. Fairtrade-Stadt Deutschlands ernannt worden. Der Weg dahin begann bereits viele Jahre zuvor. Pionierin Franziska Burmester hatte früh erkannt, dass globales Denken und lokales Handeln untrennbar miteinander verbunden sind. Mit Überzeugungskraft und Herzblut gelang es ihr, Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus Politik, Zivilgesellschaft, Schulen und Kirchen zu gewinnen.
Der faire Handel setzt sich weltweit für bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung in Ländern des globalen Südens ein. Er stärkt Kleinbauernkooperativen, verhindert Kinderarbeit, fördert ökologische Anbaumethoden und ermöglicht langfristige Handelsbeziehungen auf Augenhöhe.
Bad Königshofen will nächste Fairtrade-Stadt werden
Auch in Schulen ist der Fairtrade-Gedanke angekommen. Immer wieder gibt es kreative Aktionen: den Malwettbewerb für das Motiv der Banderole der Stadtschokolade, das jährliche Quiz, das die Herschfelder Grundschüler mit Steuergruppenmitglied Bettina Schindler für den Weltladen gestalten oder Unterrichtseinheiten zu globaler Gerechtigkeit.
2023 wurde auch der Landkreis Rhön-Grabfeld als Fairtrade-Landkreis zertifiziert. Und mit Bad Königshofen steht bereits die nächste Kommune in den Startlöchern als Fairtrade-Stadt.
Zum Abschluss dankte Angelika Högn-Kößler allen Beteiligten – von langjährigen Aktiven bis zu neu Interessierten – für ihr Engagement. Ihr Wunsch für die Zukunft: „Der Weg zur fairen Stadt ist noch lange nicht zu Ende. Aber mit Herzblut, Zusammenhalt und FairNES schaffen wir es, diesen Weg weiterzugehen – Schritt für Schritt.“ (mm)
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