Der Bagger gräbt seit einiger Zeit schon in der Storchengasse. An der Baustelle auf dem Marktplatz tut sich seit rund zwei Wochen nichts mehr. Die Pflasterarbeiten auf der Fahrbahn scheinen weitgehend abgeschlossen, das neu verlegte und verfugte Pflaster ist mit einer dicken Folie abgedeckt.
Bad Neustadt
Wieder ein typisches Kommunikationsdefizit. Die Straße sieht fertig aus, bleibt aber gesperrt – ohne Hinweis. Dass die Verfugung aushärten muss, ist nachvollziehbar, aber warum erfährt man das nicht direkt? Ein einfaches Schild hätte gereicht. Solche Versäumnisse kennen Menschen mit Behinderung gut: Informationen zur Barrierefreiheit sind für uns existenziell notwendig. Es reicht nicht, wenn etwas „irgendwie barrierefrei“ ist – es muss klar kommuniziert werden, wo und wann es das ist. Und ebenso, wenn nicht. Fehlende Information wirkt wie Ausschluss. Genau das zeigt die Baustelle am Marktplatz: Auch nicht-behinderte Bürger merken nun, wie es ist, von relevanter Information ausgeschlossen zu sein. Wer Teilhabe ernst meint, muss Verantwortung für Verständlichkeit übernehmen – nicht nur beim Pflaster, sondern auch bei Wegen, Zugängen, Aufzügen, Toiletten. Alles andere ist Symbolpolitik.
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