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Bischofsheim: Impulse für den Schutz der Nacht: Zehn Jahre Verein Sternenpark Rhön

Bischofsheim

Impulse für den Schutz der Nacht: Zehn Jahre Verein Sternenpark Rhön

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    Die Schönheit der Natur zeigt sich vor allem in sternklaren, von Kunstlicht unbelasteten Nächten wie hier an der Gangolf-Kapelle in Fladungen.
    Die Schönheit der Natur zeigt sich vor allem in sternklaren, von Kunstlicht unbelasteten Nächten wie hier an der Gangolf-Kapelle in Fladungen. Foto: Andreas Hänel

    Seit August 2014 ist das Gebiet des Unesco-Biosphärenreservats Rhön ein internationaler Sternenpark. Schon ein Jahr später gründete sich der Verein Sternenpark Rhön. Unabhängig von den kommunalen Strukturen versteht er sich als Begleiter und bisweilen auch Antreiber des von der International Dark-Sky Association (IDA) zertifizierten Sternparks. In diesem Sommer begeht der Verein sein zehnjähriges Jubiläum und zieht Zwischenbilanz. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Rhön GmbH entnommen.

    Als das Unesco Biosphärenreservat Rhön damals zur „International Dark Sky Reserve“, zum „Sternenpark“, erklärt wurde, war den Wegbereitern klar, dass so ein Projekt ehrenamtliche Unterstützung benötigt. Schon allein deshalb, weil das Konzept in der breiten heimischen Öffentlichkeit relativ neu war. Denn trotz der vielen Naturschutz-Aktivitäten in der Rhön wurde die Bedeutung der natürlichen Dunkelheit anfänglich nur von Insidern erkannt.

    Ein Großteil der heimischen Arten ist dämmerungs- und nachtaktiv. Wer in der Rhön die Natur schützen will, darf sich also nicht nur auf den Tag beschränken, sondern muss auch die Nacht im Auge behalten. Tiere und Pflanzen sind auf den täglichen Wechsel von hell auf dunkel eingestellt. Wird die Nacht durch Lichtverschmutzung zu stark aufgehellt, ist der Ur-Rhythmus der Natur gestört. Auch den Sternenhimmel erlebt man nur in seiner ganzen Pracht, wenn es hinreichend dunkel ist.

    Von der Idee zur Umsetzung

    „Mit Ausrufung der Rhön zum Sternenpark war mithin kein Ziel erreicht, sondern es wurde ein Startsignal gegeben. Damit begann erst die eigentliche Arbeit: den Menschen in der Region bewusst zu machen, worum es geht“, unterstreicht Gründungsmitglied Andreas Hänel, fachwissenschaftlicher Mentor des Sternenparks Rhön. Durch Streuung gelangt das Licht aus den umgebenden Siedlungen in die Außenbereiche und Schutzgebiete der Rhön und hellt Himmel und Nachtlandschaft auf. Daher sind beim Schutz der Nacht die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürgern sowie der Kommunen unerlässlich, insbesondere die der größeren Städte. Dabei spielt Fulda, das eine eigene Auszeichnung als Sternenstadt hat, eine wichtige Rolle.

    Keimzelle des Vereins war die „Initiative zum Schutz der Nacht vor Ort“, der auch die heutige Sternenpark-Koordinatorin angehörte. Diese Initiative, ursprünglich eine Studentengruppe der Hochschule Fulda, brachte die Idee eines Sternenparks in der Rhön im Fachforum Wirtschaft und Tourismus des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön ein, der als Trägerverein des hessischen Biosphärenreservats fungiert.

    Der Verein Sternenpark Rhön wurde im Frühjahr 2015 gegründet. Ziel ist es, Naturschutzinteressierte und Sternenliebhaber unter einem Dach zu vereinen und den Bürgerinnen und Bürgern eine Plattform für Engagement zum Schutz der Nacht zu bieten. Satzungsmäßiger Zweck des Vereins ist die Förderung des Naturschutzes, die Förderung der Volksbildung, der Wissenschaft sowie von Kunst und Kultur im Zusammenhang mit den Zielen des Unesco-Biosphärenreservats und Sternenparks Rhön.

    Beachtliche Zwischenbilanz

    Heute hat der Verein Sternenpark 71 Mitglieder aus Hessen, Thüringen und Bayern sowie anderen Teilen Deutschlands. Dazu gehören Kommunen, Unternehmen, Natur- und Artenschutzexperten, Physiker, Biologen, Hobby-Astronomen, Gastwirte und engagierte Bürgerinnen und Bürger.

    Die Bilanz der Vereinsarbeit kann sich sehen lassen. Auf der Hohen Geba in Thüringen wurde eine astronomische Beobachtungsplattform speziell für Teleskop- Astronomen eingerichtet. 2022 leisteten Vereinsmitglieder Unterstützung beim Europäischen Dark Sky Symposiums in Fulda. Zur Messung der „Nachthimmelqualität“ mit der Sternwarte Fulda konnte ein digitales Monitoring-System aufgebaut werden. In enger Zusammenarbeit mit den Hauptamtlichen in den Rhön-Landkreisen, den regionalen Naturschutzverbänden und der AG Licht zu Themen rund um den Schutz der Nacht und den Sternenhimmel gibt der Verein Impulse und fachliche Unterstützung, um das Anliegen „Reduzierung der Lichtverschmutzung“ voranzubringen.

    Ein großes Verdienst des Vereins Sternepark ist die Ausbildung heimischer „Sternenführer“. Die inzwischen zehn Aktiven bringen an verschiedenen Orten der Rhön Einheimischen und Besuchergruppen den Rhöner Nachthimmel nähe. Die öffentlichen Sternenführungen, die in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern und Kommunen organisiert werden, tragen dazu bei, dass Einheimische die Bedeutung der in der Rhön noch natürlichen Nacht erkennen den Sternenhimmel wieder zu schätzen lernen. Gleichzeitig fördern die stark nachgefragten Nachthimmel-Exkursionen den Tourismus im Unesco-Biosphärenreservat. (acz)

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