Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Fränkische Rhön und Grabfeld hat kürzlich in der Festhalle Heustreu ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Laut den Verantwortlichen habe sich der Zusammenschluss aus kommunalen, altrechtlichen und privaten Waldbesitzern zur gemeinsamen Holzvermarktung und anderen Bereichen der Waldbewirtschaftung bewährt. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der FBG im Nachklang zur Veranstaltung entnommen.
Inzwischen ist die FBG mit 35 Gemeinden, über 1100 Waldbesitzern und einer Waldfläche von 18.000 Hektar die zweitgrößte in Unterfranken und verkauft jährlich rund 60.000 Festmeter Holz für ihre Mitglieder. Der ehemalige forstliche Berater, Erwin Kruczek, ließ den historischen Werdegang der FBG Revue passieren.
Wertvolle Eichenstämme verkauft
Die FBG Rhön-Grabfeld war die erste Forstbetriebsgemeinschaft in Unterfranken und wurde am 15. September 1970 in Wargolshausen gebründet. Es gab 42 Gründungsmitglieder, die zusammen 4113 Hektar Wald bewirtschafteten. Bereits 1980 war die Waldfläche auf 7191 Hektar angewachsen. Die Gemeinschaft wurde durch ihre jährliche Eichenstammholzsubmission bekannt, bei der sie oft der einzige Ansprechpartner für private und kommunale Waldbesitzer in Bayern war. Die Submissionen ziehen bis heute Holzkäufer aus dem In- und Ausland nach Hendungen.
Im Laufe der Jahre wurden weitere Gemeinschaften gegründet, darunter die FBG Bad Neustadt 1974 und die FBG Fränkische Platte Nord 1995. Im Jahr 2001 fusionierten die beiden zur FBG Fränkische Rhön, die damals 8462 Hektar Wald bewirtschaftete und 297 Mitglieder hatte. 2005 kam es zu einer weiteren Fusion mit der Klein-FBG Bad Bocklet. Der Markt Oberelsbach trat ebenfalls der FBG bei.
Ute Kerschbaum war die erste Försterin
Besonders hervorzuheben ist der Einsatz der FBG für die altrechtlichen Waldkörperschaften nach der Forstreform 2005. Mit ihren Waldpflegeverträgen hat sie bis heute eine führende Rolle in Bayern. Zudem beschäftigte die FBG als eine der Ersten in Bayern eine Försterin, Ute Kerschbaum. Das zeigt, wie innovativ und fortschrittlich die FBG in dieser Zeit schon war.
Am 22. Oktober 2008 fand die Fusion zur heutigen FBG Fränkische Rhön und Grabfeld statt, mit Bürgermeister Udo Baumann als Vorsitzenden und Jörg Mäckler als Geschäftsführer. Das Vereinsgebiet reicht seitdem von Bischofsheim und Oberelsbach übers Saaletal nach Bad Bocklet und von Maßbach/Rannungen über das Grabfeld bis Sulzdorf a. d. Lederhecke. Für ihre vielfältigen Aktivitäten wurde sie 2013 mit dem bayerischen Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung ausgezeichnet.
Als frohe Botschaft hatte Erwin Kruczek noch zu verkünden, dass man kurz vor der Durchsetzung der Reform für die Verbesserung der rechtlichen Stellung der altrechtlichen Waldkörperschaften steht. Zum Schluss bedankte er sich beim inzwischen siebenköpfigen FBG-Team sowie für die fortwährende Unterstützung durch die Mitgliedskommunen und den Landkreis. Staatssekretär Sandro Kirchner beglückwünschte die Mitglieder in einer Videobotschaft zu ihrem schlagkräftigen Zusammenschluss. Landrat Thomas Habermann dankte Erwin Kruczek und den Waldkörperschaften für ihr Engagement bei der Umsetzung der Petition für die altrechtlichen Waldkörperschaften. Die kecken Mundart-Lieder der Gruppe Kaufmannsware lockerten die Stimmung zwischendurch. (ski)
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