Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

Langenleiten: Pflege der Natur und Gemeinschaftsgeist: Langenleitens alter Friedhof erblüht als Rückzugsort für Mensch und Tier

Langenleiten

Pflege der Natur und Gemeinschaftsgeist: Langenleitens alter Friedhof erblüht als Rückzugsort für Mensch und Tier

    • |
    • |
    • |
     Gäste bestaunen die umgestaltete Fläche.
    Gäste bestaunen die umgestaltete Fläche. Foto: Anna Keßler

    Nach reger Beteiligung aus der Bevölkerung und mit der Unterstützung von Gemeinde, Naturschutz und Ehrenamt wurde der umgestaltete alte Friedhof in Langenleiten eingeweiht. Als naturnaher Ort des Gedenkens und der Ruhe ist aus der lange diskutierten Fläche ein Rückzugsort für Mensch und Natur geworden, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde.

    Der folgende Text ist der Pressemitteilung aus dem Rathaus entnommen: Über viele Jahre war die Fläche des alten Friedhofs ein Thema in Bürgerversammlungen. Eine Bürgerumfrage brachte 2021 zwar viele Ideen, jedoch kein klares Votum. Erst durch das Engagement des Arbeitskreises „Langenleiten blüht auf“ und der Gemeindeverwaltung Sandberg nahm das Projekt 2023 konkretere Formen an. In Zusammenarbeit mit dem Biodiversitätszentrum Rhön, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und weiteren Partnern wurde ein ökologisch fundiertes Konzept entwickelt und umgesetzt.

    Projekt „Alter Friedhof – neues Leben“ ist abgeschlossen

    Bürgermeisterin Sonja Reubelt würdigte den gemeinschaftlich getragenen Weg der Umgestaltung: „Was wir heute sehen, ist eine großartige Gemeinschaftsleistung. Eine behutsame Umgestaltung, welche den Ort als ehemalige Ruhestätte würdigt und zugleich einen lebendigen Rückzugsort für alle Generationen schafft – zum Innehalten, Spazieren, Durchatmen.“ Langenleiten habe damit nicht nur ökologisch, sondern auch im Hinblick auf Lebensqualität gewonnen und sei um eine Attraktion reicher.

    Antje Voll, Leiterin des Biodiversitätszentrums Rhön, stellte die überregionale Bedeutung und ökologische Dimension des Projekts in den Vordergrund: Der dramatische Rückgang der Artenvielfalt betreffe auch die rund 550 Wildbienenarten in Deutschland, die für 83 Prozent der Bestäubung der Nutzpflanzen verantwortlich sind. Kommunale Flächen wie der alte Friedhof seien entscheidend, um Lebensräume zurückzugewinnen. Der nun geschaffene Biotopverbund biete Futterressourcen, Nistplätze und Brutmöglichkeiten.

    Helferinnen und Helfer sowie die Förderer freuen sich über das erfolgreiche Projekt.
    Helferinnen und Helfer sowie die Förderer freuen sich über das erfolgreiche Projekt. Foto: Anna Keßler

    Das Biodiversitätszentrum Rhön hat der Universität Würzburg für die Fläche in Langenleiten 5000 Euro bereitgestellt, um Maßnahmen und Forschungsarbeiten zu den Lebensbedingungen der Wildbienen durchzuführen.

    Diese Akteure arbeiteten zusammen

    Der Vorsitzende des Arbeitskreises „Langenleiten blüht auf“, Heribert Kaufmann, erläuterte die Maßnahmen. Ein Sandnisthügel für Erdbienen, Blühfläche mit Stauden für Insekten, ein Lebensturm sowie Totholz- und Steinhaufen für Insekten. Sitzgelegenheiten aus Holz und Stein laden zum Verweilen und Beobachten ein. Ein Mirabellenbaum erinnert an die regionale Brenntradition, eine Silberweide dient als weitere Futterquelle.

    Das Pflegekonzept sieht – wie auch bei den Blühflächen im Ort – eine einmalige Mahd pro Jahr vor. „Mut zur Unordnung“ sei gefragt, so Antje Voll, denn Insekten überwintern in Pflanzenstängeln, Hohlräumen und im Boden. Eine zu aufgeräumte Pflege könne ganze Populationen gefährden.

    Neben dem Arbeitskreis und vielen Ehrenamtlichen engagierten sich das Biodiversitätszentrum Rhön, die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die Gemeinde Sandberg, die Jagdgenossenschaft Langenleiten, das Kinderhaus Pusteblume, örtliche Künstlerinnen und Künstler, die Agrokraft, die Sparkasse Bad Neustadt sowie die Leonie und Helmut Schmitt-Stiftung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden