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Oberelsbach: Expertinnen fordern: Rhöner Bäche und Flüsse müssen wieder atmen lernen

Oberelsbach

Expertinnen fordern: Rhöner Bäche und Flüsse müssen wieder atmen lernen

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    Ein naturnaher Wasserlauf.
    Ein naturnaher Wasserlauf. Foto: Karl-Friedrich Abe

    Libellen, Forellen und Eisvögel prägten einst das Bild der Bäche und Flüsse in der Rhön. Heute sind viele dieser Gewässer begradigt, verschmutzt und durch zahlreiche Barrieren in ihrem natürlichen Flussverlauf gestört. Diese und weitere Informationen stammen aus einer Pressemitteilung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Intakte Fließgewässer sind jedoch entscheidend, um Wasser in der Landschaft zu halten, die Artenvielfalt zu bewahren und sowohl Dürrephasen als auch Überschwemmungen abzufedern – wichtige Voraussetzungen für die Anpassung an den Klimawandel.

    Laut Lisa Knur, wissenschaftliche Mitarbeiterin im bayerischen Teil des Biosphärenreservats, sind frei fließende Flüsse dynamische Ökosysteme, die sich selbst reinigen und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten schaffen. Naturnahe Auen und überflutbares Grünland helfen zudem, Hochwasser zu regulieren. Dennoch verfehlen vier von fünf Fließgewässern in Bayern den von der Europäischen Union geforderten guten ökologischen Zustand. Typische Bach- und Flussbewohner wie Fische, wirbellose Kleintiere und Wasserpflanzen finden kaum noch geeignete Lebensräume.

    Zu den Problemen zählen gestiegene Wassertemperaturen, niedrige Wasserstände durch trockene Sommer und Wasserentnahmen sowie fehlender Uferbewuchs. Dies führt zu Sauerstoffmangel und einer geringeren Selbstreinigungskraft der Gewässer. Hinzu kommen Belastungen durch Einträge aus Kläranlagen und Landwirtschaft. Barrieren wie Wehre, Schwellen oder Verrohrungen behindern die Wanderung von Fischen und den Sedimenttransport. In Bayern gibt es rund 57.000 Querbauwerke, darunter etwa 6600 Wehre, von denen nur vier Prozent für Fische passierbar sind. Viele dieser Bauwerke sind nicht mehr notwendig und teilweise sogar baufällig.

    Die Zeit läuft – und die EU gibt den Takt vor

    Anne-Kathrin Jackel vom Projekt „Auf zu lebenswerten Bächen“ betont, dass der Rückbau unnötiger Querbauwerke zentral für die Wiederherstellung gesunder Flüsse ist. Wo Wehre weiterhin benötigt werden, können Fischaufstiegsanlagen Abhilfe schaffen, wie Simon Engel vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen erklärt. Bis spätestens 2027 müssen laut Europäischer Wasserrahmenrichtlinie alle Flüsse in einen guten Zustand gebracht werden. (kab)

    Informationen zu aktuellen Projekten und Beteiligungsmöglichkeiten finden Interessierte unter www.lebensbaeche-unterfranken.de und www.fluss-frei-raum.org.

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