Auf dem Hof von Judith und Elfriede Balling herrscht heute emsiges Treiben. Seit Tagen wurden Kräuter und Blumen von Wiesen und Gärten abgegeben. Heute binden Mädchen und Frauen diese zu Kräuterbuschen zusammen. Der Frauenbund Wollbach organisiert das Binden der Kräuter seit Jahren und bewahrt damit eine sehr alte Tradition.
"Die Kräuter sind seit alter Zeit Mittler zwischen den Welten und tragen die Magie des Schutzes in sich." Das erfahren die Anwesenden in einem Vortrag über die Bedeutung des Kräuterbindens. In der Zeit ab Mitte August bis Mitte September tragen die Kräuter die größte Heilwirkung in sich. Im Volksglauben dienen die Kräuterbuschen dazu, Katastrophen und Böses, vor allem auch Krankheiten abzuwenden. Die heilende Wirkung vieler Pflanzen ist seit Jahrtausenden bekannt. Mit vielen Informationen versorgt, gehen die Frauen und Mädchen dann ans Werk.
Vom wunderbaren Duft der Pflanzen und Kräuter umgeben, lässt es sich flott und zielstrebig arbeiten. An jedem Kräuterbuschen wird ein Segensspruch angebunden. "Gott segne und behüte Dich jeden Tag". So lautet er in diesem Jahr. Nach zwei Stunden liegen über neunzig heilkräftigende Sträußchen in den bereitgestellten Wannen. Mit einem Segensgebet und Weihwasser versehen, werden die Kräuterbuschen bis zum frühen Abend in die kühle Scheune gebracht. Das anschließende Beieinandersitzen bei Kaffee und leckerem, gespendeten Kuchen stärkt die Gemeinschaft und lässt den Vormittag entspannt ausklingen.
Beim Vorabendgottesdienst zum Hochfest Mariä Himmelfahrt finden die Wurzsträußchen gegen eine Spende, die zwei junge Helfer entgegennehmen, freudige AbnehmerInnen. Nach der kirchlichen Weihe im Gottesdienst durch Pfarrer Brand werden sie in die Häuser mitgenommen. Einige schmücken auch die Gräber von Verstorbenen. Mit dem Erlös der Spenden wird auch heuer wieder ein soziales Projekt unterstützt. Genaueres gibt der Vorstand beim voradventlichen Frühstück im November bekannt.

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