Was haben Streuobstbäume, Biber und Blühflächen gemeinsam? Sie alle profitieren vom neuen Bewirtschaftungs- und Sicherungskonzept, das die Teilnehmergemeinschaft Hendungen 2 kürzlich der Gemeinde übergeben hat. Das Konzept ist das Ergebnis einer ökologisch ausgerichteten Flurneuordnung, die Natur, Landwirtschaft und Gewässerschutz in Einklang bringt, heißt es in einer Pressemitteilung von Heribert Römert vom Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken.
Landwirte stellten unentgeltlich Flächen bereit
Seinen Angaben nach wurden im Projekt knapp 20 Hektar Landschaftspflegeflächen dauerhaft gesichert. Darunter sind 7,2 Hektar als gesetzlich erforderliche Ausgleichs- und Ersatzflächen sowie 12,3 Hektar, die freiwillig von Landwirten eingebracht wurden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 355.800 Euro, von denen 90 Prozent durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) gefördert werden. „Besonders hervorzuheben ist die frühzeitige und unentgeltliche Bereitstellung der Flächen durch die Landwirte“, so Römert.
Die Flächen verteilen sich auf ein Gebiet von rund 1050 Hektar und bilden ein bewusst angelegtes ökologisches Verbundsystem, das Lebensräume vernetzt und die Artenvielfalt fördert. Die Planung erfolgte durch das Büro Glanz (Hohenroth) in Abstimmung mit der Gemeinde Hendungen, der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Rhön-Grabfeld, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt sowie mit regionalen Naturschutzverbänden.
Zehn lokal vorkommende Streuobstsorten nachgezüchtet
Darüber hinaus brachte das Projekt laut Römert weitere nachhaltige Impulse für die Region. Ein umfangreicher Landankauf ermöglichte die Zusammenlegung der Gewässerflächen an der Bahra. Dies schaffe die Grundlage für eine künftige Renaturierung des Bachlaufs mit positiven Effekten auf die Wasserqualität und die Entschärfung von Nutzungskonflikten mit dem Biber. Zudem wurden im Rahmen der Maßnahme zehn lokal vorkommende Streuobstsorten nachgezüchtet und über 200 Bäume auf privaten Flächen gepflanzt. Besonders ist beispielsweise der Hendunger Weißapfel, eine selten gewordene lokale Apfelsorte.
Die Gemeinde Hendungen übernimmt künftig die Verantwortung für die Pflege und Weiterentwicklung der Flächen, so Römert. „Gemeinsam mit Landwirten und Naturschutzakteuren entsteht so eine lebendige Kulturlandschaft, die Naturschutz und Landwirtschaft vereint und neue Impulse für Naherholung, Umweltbildung und regionale Identität setzt.“ (ski)
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