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Mellrichstadt: Pflege mit Perspektive

Mellrichstadt

Pflege mit Perspektive

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     MdL Thomas Zöller zu Besuch beim Caritasverband Rhön-Grabfeld
    MdL Thomas Zöller zu Besuch beim Caritasverband Rhön-Grabfeld Foto: Benjamin Holzheimer

    Wie kann Pflege zukunftsfähig, menschlich und praxisnah gestaltet werden? Dieser Frage widmete sich Thomas Zöller, Mitglied des Bayerischen Landtags und Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung, bei seinem Besuch beim Caritasverband für den Landkreis Rhön-Grabfeld. Begleitet von Mellrichstadts Bürgermeister Michael Kraus und Kreisrat Frank Helmerich tauschte sich Zöller mit der Vorstandsvorsitzenden Angelika Ochs sowie den Leitungskräften der Caritas-Sozialstationen in Mellrichstadt aus. Das schreibt der Verband in einer Mitteilung, aus der diese Informationen stammen. Im Mittelpunkt des Besuchs standen danach zwei deutschlandweit einmalige Projekte, mit denen der Verband Maßstäbe in der Pflege setzt: das PflegeÜbungsZentrum (PÜZ) in Mellrichstadt und das PflegeÜbungsWohnmobil (PÜ-Womo) in Bad Königshofen.

    Das PÜZ ermöglicht es, pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen, eine neue Pflegesituation unter realitätsnahen Bedingungen zu erproben. In zwei barrierearmen Appartements wird für bis zu drei Wochen „auf Probe“ gewohnt – inklusive individueller Schulung, Beratung und Betreuung durch Pflegefachkräfte. „Ziel ist es, Zeit zu gewinnen, um eine gute Entscheidung für die künftige Versorgung zu Hause oder in einer Einrichtung treffen zu können“, sagt Ulli Feder, Pflegedienstleiterin der Caritas-Sozialstation Mellrichstadt und Mitentwicklerin des Projekts. Dabei wird nichts beschönigt: Künstlich geschaffene Barrieren – etwa verengte Türen – simulieren reale Hürden im Alltag. Gemeinsam mit den Fachkräften wird so erarbeitet, welche Wohnform und Unterstützung im individuellen Fall sinnvoll sind.

    Ein weiteres innovatives Angebot präsentierte sich in Bad Königshofen: das Pflege-Übungs-Wohnmobil, kurz PÜ-Womo. Es richtet sich an Menschen mit Pflegebedarf, die trotz gesundheitlicher Einschränkungen weiter mobil bleiben oder einen barrierearmen Urlaub ausprobieren möchten. Das fest auf dem Reisemobilstellplatz an der Frankentherme stationierte Fahrzeug ist vollständig auf die Bedürfnisse pflegebedürftiger Gäste ausgerichtet. Es bietet Platz für zwei Personen, ist rollatorgeeignet, verfügt über ein großzügiges Raumbad, höhenverstellbare Möbel und ein absenkbares Hubbett. Unterstützung vor Ort kommt von der Sozialstation St. Peter und der angrenzenden Tagespflege. Auch Schulungen zur häuslichen Pflege können dort durchgeführt werden – ein entsprechender Rahmenvertrag mit einer Pflegekasse ist in Planung. (afk)

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    1 Kommentar
    Ralph Milewski

    Der wiederholte Besuch von Politikern mag Eindruck machen – doch die Probleme des PflegeÜbungsWohnmobils (PÜ-Womo) bleiben. Das Fahrzeug steht stationär, wirbt aber mit „Mobilität“. Es ist rollatorgeeignet, für Rollstuhlnutzer jedoch unzugänglich – von echter Barrierefreiheit keine Spur. Pflegeübungen in einem engen, nicht barrierefreien Fahrzeug sind weder praxisnah noch entlastend. Während das PflegeÜbungsZentrum in Mellrichstadt durchdacht und hilfreich erscheint, bleibt das PÜ-Womo ein Symbolprojekt: teuer, unklar im Nutzen, fern der Alltagstauglichkeit. Selbst als Übung für Reisen mit anderen Wohnmobilen ergibt es wenig Sinn – denn diese sind in der Regel ebenfalls ungeeignet für pflegebedürftige Menschen. Wer auf Rollstuhl, Hebehilfe oder Pflege angewiesen ist, kann das dort Gelernte kaum übertragen. Damit bleibt das PÜ-Womo auch als Schulungsmodell fragwürdig – losgelöst von der Lebensrealität der Betroffenen.

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