In Stockheim fand eine Informationsveranstaltung zur geplanten Nahwärmeversorgung statt. Bürgermeister Martin Link begrüßte die anwesenden Bürger und Bürgerinnen und stellte das Team der Bayerischen Rhöngas GmbH vor. Michael Gottwald, Abteilungsleiter für Wärme und Erneuerbare Energien, sowie Projektingenieurin Eva Knahl erläuterten die bisherigen Erfahrungen des Unternehmens mit Nahwärmeprojekten und stellten die Rhön-Grabfeld Wärme GmbH vor. Diese und folgende Informationen stammen aus einer Pressemitteilung der Verwaltungsgemeinschaft Mellrichstadt.
Im Verlauf der Veranstaltung wurde erklärt, wie eine Nahwärmeversorgung grundsätzlich funktioniert. Zu den Vorteilen zählen Umweltfreundlichkeit, ein geringer Wartungsaufwand für die Nutzer und eine größere Unabhängigkeit von Energieimporten durch regionale Wertschöpfung. Für Stockheim wurden verschiedene technische Optionen vorgestellt. Eine Möglichkeit ist die Errichtung eines Solarthermie- oder Photovoltaik-Parks im Umland, kombiniert mit einer Großwärmepumpe zur Wärmeerzeugung. Im Gebiet „Am Lindenberg“ befindet sich bereits ein Bebauungsplan in Aufstellung, der Freiflächen für eine Photovoltaik-Anlage vorsieht.
Als weitere Option wurde die Nutzung von Biomasse diskutiert. Stockheim verfügt sowohl kommunal als auch privat über ein großes Potenzial an Biomasse. Ein Biomasseheizwerk, das vor allem Hackschnitzel aus Landschaftspflege oder Waldrestholz nutzt, gilt als bewährte Lösung für kleinere Gemeinden. Dabei wurde betont, dass zentrale Großanlagen, wie eine Großwärmepumpe oder ein Biomassekessel mit etwa 500 Kilowatt Leistung, ökonomisch und ökologisch vorteilhafter sind als viele kleine Einzelanlagen. Sie bieten einen besseren Wirkungsgrad, geringere Emissionen und niedrigere Betriebskosten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf den finanziellen Aspekten einer Nahwärmeversorgung. Die Präsentation mit detaillierten Informationen soll den Bürgern und Bürgerinnen zur Verfügung gestellt werden.
Die Ergebnisse einer Anfang des Jahres durchgeführten Interessensabfrage zeigen, dass von 132 Rückmeldungen rund 90 Prozent grundsätzliches Interesse an einer Nahwärmeversorgung bekundeten. Die bisherigen Interessenten sind im gesamten Ort verteilt, was eine Netzgröße von etwa sechs Kilometern bedeuten würde. Für eine wirtschaftliche Umsetzung müssten jedoch deutlich mehr Haushalte, insbesondere gebündelt in einzelnen Straßenzügen, teilnehmen. Nach Angaben der Bayerischen Rhöngas GmbH ist ein Anschluss von etwa 75 Prozent der Haushalte pro Straße notwendig, um eine effiziente und kostengünstige Versorgung zu ermöglichen.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass grundsätzliches Interesse besteht, aber die Beteiligung noch gesteigert werden muss. Bis zum 15. September 2025 haben interessierte Bürger und Bürgerinnen erneut die Möglichkeit, ihr Interesse zu bekunden. Bürgermeister Martin Link betonte abschließend, dass die Zukunft des Projekts maßgeblich vom Engagement der Bevölkerung abhängt. Sollte die notwendige Beteiligung nicht erreicht werden, müsse das Projekt im Herbst 2025 eingestellt werden.
Bei Fragen rund um die Nahwärmeversorgung melden Sie sich bei Eva Knahl (Tel.: 09771 62240-224; Mail: Eva.Knahl@rhoengas.net)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden