An vieles hatten die Veranstalter gedacht, aber nicht daran, dass just in dieser Woche die Kirchturmuhr repariert worden war. War doch 2025 die Sommerzeit in der ganzen EU eingeführt, außer in unserem kleinen fränkischen Dorf. Hier ging die Uhr nach Mitteleuropäischer Normalzeit den ganzen Sommer eine Stunde nach. So war ein Beginn 17 Uhr eigentlich nicht kritisch. Zur Überraschung aller gab die reparierte Uhr jedoch mitten im Konzert das Signal zum Abendgeläut.
So konnte das Fastrada Streichquintett, das bis dahin die Zuhörer in seinen Bann geschlagen und im sommerstillen Kloster zum Träumen gebracht hatte, wahrhaft professionelle Reife zeigen. Ohne die Contenance zu verlieren, spielten die fünf erfahrenen Musiker weiter, sahen mit den Augen an den Händen der Mitspieler, was die Ohren vielleicht verkannten. Und spielten wacker den Satz zu Ende. Nach dieser Großtat im Zwischenspiel war nach Verklingen der letzten Note der Applaus stürmisch und die Zugaberufe schallten durch den Hof.
Christiane Müller hatte in ihrer Einleitung nicht zu viel versprochen. Fastrada hat in der Besetzung mit Carola Kroczek und Rosemarie Beer-Schmitt Violine, Dagmar Klose Viola sowie Michael und Elisabeth Groß Cello ein wunderbares Sommerkonzert gegeben. Die leicht gekürzte Auswahl aus dem diesjährigen Repertoire „Musikalische Reise durch das Jahr“ war mit Stücken von Barock bis Romantik mehr als passend zum Klassizistischen Gebäude der Propstei. Ein rundum gelungener Auftritt, bei dem man die Freude der Musiker hören und sehen konnte.
Nach dem Konzert wurde ein weiterer Wechterswinkler Traum erfüllt. Gab es doch schon Jahre die Idee von Christoph Griebel, einmal Menschen an einer „Langen Tafel“ zu bewirten. So gab die Propstei auch diesem Virtuosen eine Bühne. Durch den Magneten des Fastradakonzerts kam die kritische Masse an Anmeldungen zusammen und am Ende waren 56 verschiedenste Menschen an einem gemeinsamen Tisch in diverse Gespräche vertieft, genossen das Leben, den Sommerabend und ließen die Musik nachklingen. Einer der Gäste bemerkte schmunzelnd: „Wahrscheinlich eine Weltpremiere, fünf Streicher und drei Glocken von St. Cosmas und Damian.“

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