Der Ausstellungspavillon unterstreicht Sandbergs Bedeutung als bedeutender Schnitz-Standort. Der moderne Neubau bietet Raum für wechselnde Ausstellungen namhafter Holzschnitzer und Holzbildhauer und soll zugleich als Begegnungsort für Einheimische, Gäste und Kunstschaffende dienen, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde Sandberg, der folgende Informationen entnommen wurden.
Ein ganz besonderes neues Ausstellungsstück bereichert seit Kurzem den Schnitz-Pavillon Sandberg: ein originales Holzschaukelpferd aus den 1940er-Jahren. Das historische Stück ist ein echtes Zeugnis lokaler Handwerkskunst. Es ist schlicht, handwerklich solide gefertigt und strahlt eine große Ausdruckskraft aus. Auch wenn es kein typisches „Weißes Pferd“ ist, ergänzt es die Sammlung auf authentische Weise und schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Hilarius Katzenberger war einer der ersten Sandberger Holzschnitzer mit Ausbildung an der Schnitzschule in Bischofsheim. Ab 1877 stellte er mit Unterstützung des Spielzeughändlers Friedrich Meinel Spielzeugtiere her, vor allem die berühmten „Weißen Pferde“. Diese waren nicht weiß lackiert, sondern aus hellem, unlackiertem Zitterpappelholz gefertigt, was ihnen ihren Namen gab. Nur wenige Originale sind heute noch erhalten – in Museen in Sonneberg, Basel, Nürnberg und Bad Kissingen. Neben Pferden entstanden in Katzenbergers Werkstatt auch andere Spielzeugtiere wie Schafe, Hunde und Löwen. Nach dem Tod Meinels zwischen den Weltkriegen endete der Vertrieb.
Der 2015 eröffnete Schnitz-Pavillon ist heute ein offizielles Museum für die lokale Holzschnitzkunst und zeigt rund 120 Exponate – von Dachbodenfunden bis zu Lieblingsstücken der Dorfbewohner. Die Ausstellung zeigt Werke heimischer Künstlerinnen und Künstler und ist rund um die Uhr frei zugänglich.
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