Die Kolpingsfamilie Gerolzhofen lud zur Open-Air-Maiandacht an der Getraudiskapelle ein. Bei bestem Wetter traf man sich zum gemeinsamen Beten und Singen. Claudia Vogt, Maria Felkl und Barbara Stumpf waren die Lektoren, die nacheinander durch den Text führten. Die Teilnehmer konnten ebenfalls kräftig mittun und im Wechselgebet der Gottesmutter huldigen.
Dazwischen erklangen vertraute Marienlieder, begleitet von einem Bläserquartett unter der Leitung von Bernhard Füller. Kolping hatte den Andachtstext für das Publikum ausgedruckt. Wer aber noch Noten oder größere Schrift brauchte, dem stand das Gotteslob zur Seite. So erklangen die Lieder, unterstützt von den Bläsern, weit über die Weinberge hinweg, hinab ins Tal.
Der Wechsel zwischen den Lektoren und dem Volk könnte zur Meditation genutzt werden. Gerne wurde das Angebot der Kolpingsfamilie genutzt, um noch etwas zu verweilen. So konnte man sich ein Feierabendgetränk munden lassen und in fröhlicher Runde beisammen sein.
Nachdem der offizielle Teil der Andacht beendet war, wünschte man sich noch eine Segenszugabe, in der kräftig beim "Segne du Maria" inbrünstig gesungen wurde. Derart motiviert gaben die Bläser noch einige Zugaben wie "Mögen die Straßen" oder schließlich das Highlight: "Großer Gott, wir loben dich". Diese Melodie, hier in den Weinbergen von Gerolzhofen, erzeugt bei manch einem ein Gänsehautfeeling.
Das hier ist ein magischer Ort: unter dem großen Lindenbaum, mit der Naturmelodie aus den rauschenden Blättern und dem Summen der Bienen. Zeit zum Herunterkommen. Die Maiandacht ist im großen Kolpingprogramm ein eher unscheinbarer Programmpunkt, dennoch ist nicht zu ermessen, welchen emotionalen Stellenwert dieser Traditionstermin hat. Hier ist gelebte Kirche, generationsübergreifend, spontan und real. Gemeinschaft erleben, ganz im Sinne des Gesellenvaters Adolph Kolping.

Dieser Artikel wurde nicht redaktionell bearbeitet.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden