Es kreischt, dröhnt und scheppert gleichzeitig. Die Schaufel frisst sich in den Pfeiler, zerfetzt Stahlbeton und Eisen als wären sie aus Pappe. Wie eine riesige Hummerzange packt die Maschine zu, graue Brocken fliegen zur Seite. Von der einst meterhoch aufragenden Stütze der A3-Talbrücke Heidingsfeld ist nur noch ein Gerippe übrig. Staub weht in einer Wolke Richtung Reichenberger Grund, es riecht leicht verbrannt. Der Rückbau der Autobahnbrücke ist hier, direkt vor den Gärten der Anwohner, nicht nur ein imposantes Millionenprojekt auf einer Landkarte. Er ist sichtbar, schon beim Blick aus dem Badezimmerfenster jeden Morgen. Er ist hörbar, sobald die ersten Bagger ihre Motoren starten. Und manchmal spürt man ihn sogar.
Würzburg