Wer Stammspieler ist, bekommt im besten Fall den Müller. Noch vor Messi und Ronaldo. Professionell gestaltet ist das ganz spezielle Stadionticket, das es eben nur in Bad Kissingens ersten Indoor-Soccerhalle gibt. Ein Bonus für Fans quasi. Wer regelmäßig kickt, kickt günstiger. Vor der Tür wabert der Nebel. Dazu Nieselregen. Grautöne in allen Facetten. Innendrin: ein sattgrüner Rasen. Ein Kunststoffteppich, der die Lust auf Fußball auch in diesen tristen Zeiten konserviert. Äußerst pflegeleicht ist der überraschend weiche, fast federnde Untergrund. „Ein Besen genügt, um das Granulat auf dem Spielfeld wieder gleichmäßig zu verteilen“, sagt Pfannes. Granulat, das den Platz mit seinen Garnen aus Polypropylen, Polyethylen oder Polyamid gelenkschonend macht.
Gut temperiert
Ende September hatte die Fußball-Halle mit ihren zwei von Netzen komplett-überdachten und mit Rundum-Bande versehenen Spielfeldern erstmals geöffnet. Ganzjährig steht das Angebot zur Verfügung. „Im Frühling und Sommer öffnen wir nach Vereinbarung. Bei warmen Außentemperaturen können wir mit einer kühlen Halle punkten. Und im Winter haben wir eine angenehme Raumtemperatur, die wir mit Heizstrahlern zusätzlich regulieren können“, sagt Pfannes.
Die Organisation vor Ort haben mit Katharina Pfannes die Schwester des Inhabers sowie Matthias Gerhardt, der dank seiner Spieler- und Trainerstationen in der Region entsprechend gut vernetzt ist. Die Buchungen laufen über eine Hotline in einem Call-Center. „Matze und Katharina haben so mehr Zeit für die Leute vor Ort. Wir wollen schließlich, dass sich unsere Gäste wohlfühlen. Daher legen wir Wert auf eine umfassende Betreuung.“
Von der Bayernliga bis zur B-Klasse kommen Mannschaften ins Industriegebiet in der Alten Kissinger Straße. „Der TSV Großbardorf war schon mit elf Mannschaften hier. Auch der TSV Aubstadt, deren Coach richtig Gas gegeben hat. Es werden immer mehr Vereine, die Resonanz ist einfach der Wahnsinn“, freut sich der selbstständige Handelsvertreter.
Wer kommt, braucht nur saubere Sportschuhe. Auch Multinocken, sogenannte Tausendfüßler, sind erlaubt. Maximal 14 Spieler dürfen auf dem Feld sein. Mit im Angebot des Sportpalastes: Fußball-Billard. Quasi ein begehbarer Tisch, in dessen Außentaschen die Bälle versenkt werden müssen. „Das ist ein technisches Spiel für zwei bis vier Personen, das uns unser Kooperationspartner Christian Tuschinski zur Verfügung gestellt hat und welches separat gebucht werden kann“, erklärt Oliver Pfannes
Sogar Kindergeburtstage werden im ehemaligen und angemieteten Obi-Verkaufsraum gefeiert. Am 30. Dezember gibt es ein Jahresabschluss-Turnier. Mit Moderator und anderen Extras. Weitere Veranstaltungen wie der Ladies-Cup, eine Stadtmeisterschaft oder eine Single-Soccer-Night sind in Planung. „Wir bieten Fußball an, und nichts anderes. Die Leute sollen bei uns Spaß haben“, betont Pfannes das Konzept. Der kleine gastronomische Bereich läuft über einen Kooperationspartner. Die Idee war früh eingepflanzt im Kopf von Oliver Pfannes. „Im Winter im Freien zu trainieren, macht halt weniger Spaß. Und wenn dann keiner kommt, ist das einfach frustrierend. Und ich habe so oft gehört, wie toll das wäre, wenn es ein solches Angebot in Bad Kissingen geben würde. Es hatte eigentlich nur die passende Immobilie gefehlt“, sagt der ehemalige Fußball-Trainer, der zusätzlich einen modernen Kabinentrakt samt Bodenheizung installieren ließ. Ein echter Blickfang ist die Wechselbank. Bestehend aus Kinosesseln aus dem ehemaligen Cinema. „Das ist quasi unsere VIP-Ersatzbank“, grinst der 34-Jährige.