Sandro Wagner hatte sich vor dem Beginn der Saison 2025/26 viel vorgenommen, was sein Verhalten am Spielfeldrand betrifft. „Ich habe Lutz Wagner, der oft mein Fußballlehrer ist, versprochen, dass ich ohne Gelbe Karte durchkomme. Ich möchte nicht unsympathisch wirken“, sagte der Trainer des FC Augsburg bei der Pressekonferenz nach dem Auftaktspiel in Freiburg. Sein Versprechen hatte er schon zu diesem Zeitpunkt gebrochen, hatte er doch beim 3:1-Sieg der Augsburger im Breisgau direkt eine Verwarnung gesehen. Nach sieben Spieltagen steht Wagner, der sich als „großer Schiedsrichter-Freund“ sieht, bei drei Gelben Karten. Es drängt sich die Frage auf: Wann werden Trainer in der Bundesliga gesperrt?
Wann werden Trainer in der Bundesliga gesperrt?
Bundesligaspieler werden nach der fünften Gelben Karte innerhalb einer Saison für ein Spiel gesperrt. Bei Trainern ist die Regelung etwas strenger, wie ein Blick in die aktuellen Fußball-Regeln des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verrät. Demnach müssen Coaches nach der vierten Gelben Karte ein Spiel aussetzen. Während der entsprechenden Partie herrscht für die Trainer im Stadion Innenraum-Verbot. Sie dürfen also auf der Tribüne Platz nehmen, aber nicht am Spielfeldrand oder in der Mannschaftskabine auftauchen.
Erhält ein Trainer in der Bundesliga die Rote Karte, ist er mindestens für das nächste Spiel gesperrt. Laut den DFB-Statuten kann aber auch eine längere Sperre ausgesprochen werden, wenn das Fehlverhalten besonders schwerwiegend war. Zuletzt sah Steffen Baumgart, Trainer von Union Berlin, in der Bundesliga eine Rote Karte. Der emotionale Trainer hatte laut der Sportschau eine Papierkugel auf das Spielfeld geschossen, nachdem er von Schiedsrichter Sven Jablonski verwarnt worden war. Der Kontrollausschuss verhängte zusätzlich zur Sperre von einem Spiel eine Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro. Wagner ist also nicht der einzige Trainer, der zuletzt an der Seitenlinie auffällig geworden ist.
Wer darf einen gesperrten Bundesliga-Trainer ersetzen?
Wenn eine Bundesligamannschaft auf ihren Trainer verzichten muss, darf dieser vom Klub durch einen anderen Funktionär ersetzt werden. Die DFB-Regelung besagt, dass der Verein einen „qualifizierten Nachfolger“ benennen muss, der für die Dauer der Sperre die Aufgaben des Trainers übernimmt. In der Regel entscheiden sich die Klubs für ein Mitglied des Trainerstabs, häufig den Co-Trainer.
Beim FC Augsburg kommen derzeit mehrere Personen infrage, die als Assistenten von Wagner agieren. Favorit als Vertretung des Cheftrainers ist laut kicker Thomas Kasparetti. Der 42-Jährige hat mit Wagner bereits bei der SpVgg Unterhaching zusammengearbeitet. Eine andere Option stellt Assistenztrainer Sven Palinkasch dar.
Um eine Sperre zu vermeiden, müsste Wagner die restlichen 27 Bundesligaspiele der Saison 2025/26 ohne Gelbe Karte überstehen. Ein Szenario, welches im Zuge der jüngsten Eindrücke recht unwahrscheinlich erscheint. Bei den Schiedsrichtern steht er wegen seiner emotionalen Art an der Seitenlinie bereits unter strenger Beobachtung.
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