In gewöhnlichen Partien wäre dies wohl der große Aufreger gewesen: Als Marcel Kühlinger, Torjäger der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach, eingehakt von seinem Dampfacher Gegenspieler Dustin Fösel in der Nachspielzeit im Strafraum beim Stand von 1:1 zu Boden sank.
Die Pfeife von Schiedsrichter Niklas Wich blieb allerdings stumm, und die Proteste der Gäste wirkten nur zaghaft, eher kraftlos. Verständlich, denn es lagen bereits 90 intensive Minuten Landesliga-Fußball hinter beiden Mannschaften. In der zweiten Halbzeit war dem Unparteiischen-Gespann etwas das Geschehen auf dem Platz entglitten. Insgesamt zeigte Wich neunmal die Gelbe Karte, alleine sechsmal nach dem Seitenwechsel. Hinzu kam eine bei den Gästen umstrittene Gelb-Rote Karte. Eine unfaire Partie war es trotzdem nicht, eine zerfahrene mitunter schon.
Dampfachs Führung beantwortet Schwebenried sofort im Gegenzug
Dampfach behielt auch nach dem ersten Spiel im neuen Jahr den Heim-Nimbus: noch kein Landesliga-Spiel ging dem Aufsteiger auf heimischem Platz verloren. "Ich bin total zufrieden mit dem Start", sagte Dampfachs Trainer Oliver Kröner. "Gerne hätte ich zu null gespielt, aber Schwebenried ist nicht irgendjemand, sondern eine gestandene Landesliga-Mannschaft."
Die Kröner'sche Marschroute war augenfällig: In der Defensive agierte sein Team kompromisslos, die Offensive sollte, vor allem nach schnellem Umschalten, für besondere Momente im Spiel sorgen. Nach einer halben Stunde war so einer: Leon Heppt brachte die Hausherren in Führung. Schwebenried/Schwemmelsbach antwortete im direkten Gegenzug aber mit dem Ausgleich durch Christopher Lehmann. "Unser Tor war schön herausgespielt, deren Tor war ganz einfach", ärgerte sich Kröner hinterher.

Mit einfachen, aber schwierig zu verteidigenden Mitteln drängten die Gäste nach dem Seitenwechsel sogar auf die Führung. Vor allem ihr Mannschaftskapitän Yannick Deibl war von der Dampfacher Abwehr kaum zu fassen. Einen Schuss Deibls im Strafraum konnte ein Verteidiger der gastgebenden Elf gerade noch vor der Torlinie abwehren (46.).
Schwebenried sieht sich mit einem Platzverweis den Vorteil genommen
Kurz darauf segelte eine Freistoßflanke Deibls im hohen Bogen durch den Dampfacher Strafraum. Schwebenrieds Justin Michel platzierte, obwohl völlig freistehend, seinen Kopfball aber knapp neben das Tor (53.). Auf der Gegenseite knallte Heppt nach einem sehenswerten Zusammenspiel mit seinem Sturmpartner Adrian Hatcher den Ball auf das Tor, doch Gäste-Torhüter Max Kümmet lenkte dessen wuchtigen Schuss gerade noch an die Latte (58.).
Anschließend war wieder Deibl an der Reihe: Er zog kurz vor dem Strafraum nach innen und dann ab, der Ball flog knapp am langen Eck vorbei. "Es war eine richtig gute Leistung", sagte Gäste-Spielertrainer Felix Zöller später, der sofort ein "Aber" nachschob: "Es ist schade, dass der Schiedsrichter so extrem ins Spielgeschehen eingriffen hat." Seine Elf war am Drücker, als Sebastian Lehmann nach einem Zweikampf im Mittelfeld mit Gelb-Rot vom Platz musste (70.).
Mit einem Mann weniger waren die Gäste zwar weiterhin um Offensive bemüht, doch dabei nicht mehr so druckvoll wie zuvor. Von Dampfach kam trotz Überzahl dagegen kaum was. "In dieser Konstellation ist es schwieriger, als wenn du mit elf gegen elf weitergespielt hättest", glaubt Kröner. So sahen die über 250 Zuschauerinnen und Zuschauer am Ende nur noch etliche Zweikämpfe und Unterbrechungen. Die Entscheidung hatte keiner mehr in petto.
Die Statistik des SpielsFußball, Landesliga Nordwest MännerDJK Dampfach – DJK Schwebenried/Schwemmelsbach 1:1 (1:1)Dampfach: Götz – Tully (47. Baumgärtner), Gonnert, Riedlmeier (63. Käb), Geßendorfer – Zeiß (88. Fösel), Schlereth, Greb, Kundmüller (49. Witchen) – Hatcher (82. Winter), Heppt.Schwebenried/Schwemmelsbach: Kümmet – Schramm, Michel, Jazev, Lichtlein (70. Stürmer) – Christopher Lehmann, Stahl (85. Weißenberger), Behr (46. Kühlinger), Zöller (74. Markert), Deibl – Sebastian Lehmann.Schiedsrichter: Wich (Rothenkirchen).Zuschauende: 250.Tore: 1:0 Leon Heppt (30.), 1:1 Christopher Lehmann (31.). Gelb-Rot: Sebastian Lehmann (70., Schwebenried/Schwemmelsbach).(skr)