Damit der direkte Nichtabstieg noch in greifbarer Nähe bleibt, war der SC Stettfeld daheim gegen den TSV Kirchaich eigentlich zum Siegen verpflichtet. Die Partie vor nur 40 Zuschauenden begann für den Tabellenvorletzten der Schweinfurter Fußball-Kreisklasse 3 auch verheißungsvoll: Thomas Frank erzielte nach nur acht Minuten, am Ende eines gelungenen Spielzugs, das 1:0 für die Heimelf. Die Führung konnte dank starker Paraden von Schlussmann Paul Simon, der mehrmals glänzend in Eins-gegen-Eins-Situationen zur Stelle war, in die Halbzeitpause gerettet werden.
Im zweiten Abschnitt sollte sich die spielerische Überlegenheit der Gäste dann aber doch durchsetzen: Kurz nach Wiederanpfiff stellte Alexander Barth auf 1:1. In der 69. Minute markierte Kirchaichs Spielertrainer Stephan Körber mit seinem 20. Saisontreffer das 1:2.
Wann die Stettfelder Rettung noch möglich ist
Das bedeutet nun aller Wahrscheinlichkeit nach den Gang in die Relegation für den SC Stettfeld. Mit Rechenspielen möchte man sich aber gar nicht erst beschäftigen, erklärt SC-Sportleiter Herbert Hümmer. "Klar ist im Fußball immer alles möglich. Jedes Spiel fängt bei Null an", sagt er. Aber: Das Team von Spielertrainer Christian Krines müsste im Grunde beide noch ausstehenden Spiele gewinnen und gleichzeitig darauf hoffen, dass die Konkurrenten vom FC Sand III und der SG Geusfeld/Untersteinbach, die beide noch ein Match mehr vor der Brust haben, kaum noch punkten.
Ein Endspiel auf eigenem Platz am letzten Spieltag gegen Geusfeld/Untersteinbach wird also kaum zu Stande kommen für Stettfeld. Es sei denn, am kommenden Woche gelingt, ebenfalls zuhause, gegen den Tabellenvierten SV Fatschenbrunn ein Überraschungserfolg. "Direkt können wir es eigentlich gar nicht schaffen. Da braucht man ja nur eins und eins zusammenzuzählen", konstatiert Hümmer. "Hätten wir gegen Kirchaich gewonnen, hätte die Sache schon ganz anders ausgesehen". Dann eben der Umweg über die Relegation. Im Vorjahr profitierte der SC vom Saisonabbruch. Auch in der ersten Kreisklassen-Saison nach dem Aufstieg 2019 hätte der Mannschaft der Gang in die Relegation gedroht. "Da müssen wir durch", betont Hümmer.
Zufriedenheit in Kirchaich
Wie, wann und gegen wen es dann geht, weiß von den Stettfeldern noch keiner. "Das ist doch jedes Jahr anders." Richtig unzufrieden ist man im Verein trotz aller Abstiegssorgen dennoch nicht. "Wir hatten schwere Verletzungen bei Leistungsträgern", so Hümmer. "Die können wir nicht einfach so ersetzen."
Beim TSV Kirchaich sind die Verantwortlichen, dank der starken Vorstellungen nach der Winterpause, durchaus zufrieden. Die "charakterlosen Auftritte" aus dem vergangenen Jahr, bei denen man fahrlässig Punkte gegen vermeintlich schwächere Teams der Liga liegen ließ, wie es Sportleiter Max Folger beschreibt, gehören der Vergangenheit an. Kirchaich ist in 2022 noch ungeschlagen. Platz fünf am Ende, den der TSV aktuell innehat, wäre ein schöner Erfolg, nach dem Trainerwechsel vor der Saison und vielen Veränderungen im Kader, befindet Folger. "Von uns hatte aber auch keiner erwartet, dass wir uns ganz vorne festsetzen."
Die Statistik des SpielsFußball, Kreisklasse Schweinfurt 3, MännerSC Stettfeld – TSV Kirchaich 1:2 (1:0)Stettfeld: Simon – Bruchmann, Schell, Frank, Krines, Full, S. Spath, Melber, Lang, Hümmer, J. Spath. Eingewechselt: Kneuer, Betz, Merkel, Hasch.Kirchaich: Stäblein – J. Pflaum, Baum, Neeb, Schnellbächer, Körber, Eichhorn, Schirm, D. Pflaum, Stenglein, Barth. Eingewechselt: S. Pflaum, Schwinn, Schäder.Schiedsrichter: Rudolf Wehrwein (SV Eichfeld). Zuschauende: 40. Tore: 1:0 Thomas Frank (8.), 1:1 Alexander Barth (47.), 1:2 Stephan Körber (69.).skr