Die Ü-40-Generation hat am Samstag gezeigt, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehört: Sowohl die beiden Erstplatzierten des Zeiler Waldmarathons als auch die Siegerin des Halbmarathons starteten in der Altersklasse 40 plus. Zahlreiche weitere Ü-40-Läufer landeten weit vorne in den Siegerlisten.
Kurioser Lauf des Siegers
Kurios verlief dabei der Siegeslauf des 41-jährigen Sebastian Hallmann aus München, der die Königsdisziplin über 42,195 Kilometer mit 840 Höhenmetern gewann. Er lief bergauf so schnell, dass er den vorausfahrenden Radfahrer mehrmals überholte. Doch seine Schnelligkeit geriet ihm zum Nachteil. Denn als er wieder einmal den Fahrradfahrer hinter sich gelassen hatte, verpasste er eine Abbiegung. Er lief geradeaus in die falsche Richtung, merkte aber bald, dass er allein auf weiter Flur war. Er kehrte um, um dann richtig abzubiegen, und den späteren Zweiten, der mittlerweile in Führung lag, wieder zu überholen.
Im Ziel im Zeiler Laufpark angekommen, ärgerte sich der Sieger. Denn die Siegerzeit von 2:44:10 Stunden hätte er locker auf unter 2:40 drücken können, wenn er nicht rund 1,5 Kilometer mehr gelaufen wäre, sagte der Gewinner.
Viel Lob für die Organisatoren
Hallmann startete zum ersten Mal in Zeil. Er fand die Strecke im Bischofsheimer Wald „super schön“ und den Lauf „toll organisiert“. Der Münchner lief früher professionell auf der Bahn. Seit drei Jahren sei er „im Dreck unterwegs“ und absolviere lieber Bergläufe wie zum Beispiel Trans-Alpin-Wettbewerbe. Als Vorbereitung auf Zeil absolvierte er einen Gletschermarathon.
Über sieben Minuten später ins Ziel kam der 40-jährige Martin Ackermann von der TG Schweinfurt. Er ging ebenfalls zum ersten Mal in Zeil an den Start und war mit seiner Leistung zufrieden, auch wenn er in der zweiten Runde von Krämpfen geplagt wurde. Neue persönliche Bestzeit lief der Drittplatzierte, Björn Sturm aus Ottobrunn bei München. Der 36-Jährige startete bereits zum dritten Mal in Zeil und blieb mit 2:54:15 Stunden erstmals unter der magischen Drei-Stunden-Grenze, womit für den PR-Manager „ein Traum“ in Erfüllung ging.
Schnellster Lokalmatador war Berthold Bedenk (Jahrgang 1970) vom Veranstalter TV Zeil. Er wurde mit 3:05:52 Stunden Sechster unter 190 gestarteten Läufern.
Sybille Mai (TG Viktoria Augsburg) war in 3:25:25 Stunden die schnellste Marathonläuferin. Die 36-Jährige absolvierte ihren 88. Marathon, ging zum ersten Mal in Zeil an den Start und schwärmte im Ziel von der „Top-Organisation“ und den traumhaften Bedingungen bei trockenen zwölf Grad Außentemperatur. Nach der Siegerehrung im Rudolf-Winkler-Haus ging?s für sie gleich weiter nach Nürnberg, wo sie am Sonntag beim dortigen Indoor-Marathon startete.
Von den 545 Teilnehmern des Halbmarathons war Oliver Tzschoppe vom Laufteam Fürth das Maß der Dinge. Der 29-Jährige startete zum ersten Mal in Zeil und gewann gleich in 1:17:16 Stunden über die gut 21 Kilometer mit 420 Höhenmetern. Ihm taten „hinten raus die Berge weh“. Zweiter wurde Jürgen Wittmann (Jahrgang 1978) von der LAC Quelle Fürth mit 1:19:00 vor Michael Wetteskind (Jahrgang 1986) mit 1:20:41. Wetteskind war zum zweiten Mal in Zeil am Start, wo er vor drei Jahren bereits den dritten Platz im Halbmarathon belegte. Die Strecke, bei der es die ersten drei Kilometer nur bergauf geht, sei „anspruchsvoll“ aber „cool“, sagte er.
Pfuhlmann-Trio am Start
Das „Pfuhlmann-Trio“ aus Eltmann verfehlte die Podestplätze nur knapp. Felix (Jahrgang 1995) wurde Vierter in 1:22:14. Matthias (Jahrgang 1967) wurde Fünfter in 1:22:51 Stunden und Ulli (Jahrgang 1968) Siebter in 1:24:04. Brigitte Frenzel hieß die Siegerin im Halbmarathon bei den Frauen. Die 41-Jährige ist Oberpfälzer Meisterin und Bayerische Vizemeisterin über die Distanz, die sie in 1:34:49 Stunden absolvierte. Sie startete zum zweiten Mal in Zeil und verbesserte ihre Zeit um fast zwei Minuten.
Manuela Greier (Jahrgang 1970) vom TSV Hollstadt wurde Zweite in 1:41:37 Stunden vor Tanja Niewerth (Jahrgang 1972) vom DJK Weiden in 1:44:13 Stunden. Nicole Karner (Jahrgang 1976) vom TSV Westheim kam nur drei Sekunden hinter der Dritten ins Ziel und verpasste das Podium knapp.
930 Teilnehmer
Insgesamt waren über 930 Teilnehmer gemeldet. Wer es langsamer angehen wollte, startete bei den Walkern, die 21,1 beziehungsweise 7,5 Kilometer stramm liefen, aber nicht in die Wertung kamen. Die Teilnehmer spendeten unisono ein Lob an den Veranstalter, die „Roten Teufel“ von der Lauf- und Leichtathletikabteilung des TV Zeil, die damit die Motivation erhielten, auch eine 16. Auflage des Waldmarathons folgen zu lassen.