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Messerfechten: Messerfechten: Was den Wonfurter Norbert Klement an der Kampfkunst fasziniert

Messerfechten

Messerfechten: Was den Wonfurter Norbert Klement an der Kampfkunst fasziniert

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    Norbert Klement aus Wonfurt vertrat Deutschland bei der Weltmeisterschaft im Messerfechten in Prag.
    Norbert Klement aus Wonfurt vertrat Deutschland bei der Weltmeisterschaft im Messerfechten in Prag. Foto: Jonas Pfeuffer

    Lehrer, Sozialarbeiter, Motorradfahrer, Christ, Kampfsportler: Norbert Klement ist ein Mensch mit vielen Facetten – und mit außergewöhnlichen Hobbys. Der 50-Jährige aus Wonfurt (Lkr. Haßberge) hat Deutschland jüngst bei der Weltmeisterschaft in Prag im Messerfechten vertreten. Zusammen mit Johannes Dikas, ein Schüler Klements, ging der Schwarzgurt in der tschechischen Hauptstadt in den Ring, schied aufgrund eines formellen Fehlers aber vorzeitig aus. Fragen und Antworten zu dieser speziellen Kampfkunst.

    Was fasziniert Norbert Klement am Messerfechten?

    "Messerfechten ist etwas Graziöses, etwas Feines", sagt Klement, selbst Schwarzgurt in Gong Fu. "Es passt zum Gong Fu, es ist kein Gekloppe. Es ist eine sehr graziöse Sache, bei der man wirklich Köpfchen braucht, Strategie, Timing." Zudem sei Messerfechten für alle Altersgruppen geeignet und könne gerade im höheren Alter noch gut ausgeführt werden. Nicht die Kondition alleine entscheide, sondern vielmehr die Technik.

    "Es ist eine sehr graziöse Sache, bei der man wirklich Köpfchen braucht, Strategie, Timing."

    Norbert Klement 

    Wie funktioniert die Kampfkunstart?

    "Messerfechten kommt vom normalen Fechten und ist dem recht ähnlich. Nur sind die Klingenlängen um einiges kürzer", sagt Klement. Auch kämen keine Linienbewegungen vor. Stattdessen wird auf einer standardisierten Kampffläche gekämpft, hier seien Bewegungen frei nach dem Sinne des Kämpfers erlaubt. Nur dürfe der Ring nicht verlassen werden, sonst drohen Minuspunkte.

    Laut Klement kommt es für effektive Bewegungen auf das richtige Timing und ein schnelles Mitdenken an. Ziel sei es, das eigene Agieren und den Bewegungsradius möglichst groß zu halten. Nicht so einfach, da Messerfechten ein temporeicher Sport ist. Bereits eine falsche Körperhaltung könne über Sieg oder Niederlage entscheiden, denn: "Wenn man falsch steht, wird man getroffen, weil man nicht mehr wegkommt."

    Diese Ausrüstung verwendet Norbert Klement beim Messerfechten.
    Diese Ausrüstung verwendet Norbert Klement beim Messerfechten. Foto: Jonas Pfeuffer

    So exotisch Messerfechten auch klinge, so ähnlich sei es herkömmlichen Kampfstilen. "Ich würde es mit Gong Fu gleichsetzen. Die Schwierigkeit in dieser Disziplinen besteht aber darin, dass man sehr konzentriert sein muss", erzählt der Sozialarbeiter. "Messerfechten ist unglaublich schnell. Bereits ein kurzer Piks ist in der Realität eine böse Verletzung." Da es auf die Geschwindigkeit ankomme, seien auch etwaige Größenunterschiede der Kontrahenten zweitrangig.

    Wie lief die Weltmeisterschaft für Klement?

    In Prag war für Klement ungeplant früh Schluss. Der Wonfurter sagt, er sei zu Unrecht aufgrund eines Verfahrensfehlers in der Zuteilung ausgeschieden. Die Offiziellen hätten ihm fälschlicherweise statt vier nur zwei siegreiche Kämpfe notiert. "So war ich direkt raus", schildert Klement, der sich an diesem Fehler aber nicht sonderlich störte. 

    "Der Veranstalter wollte es prüfen, ich habe ihm aber mitgeteilt, dass es nicht so wichtig ist", sagt er. Klement meinte, man solle das Turnier lieber fortsetzen, da alle Kämpfer schon viele Stunden in der Halle hätten warten mussten. Diese Rücksichtnahme und Gutmütigkeit seien es schließlich, die auch ihm an diesen Wettbewerben so gefalle: "Selbst wenn man im Ring getroffen wird und es niemand mitbekommt, sagt man dies in aller Regel."

    Was gefällt Klement am Messerfechten über das Sportliche hinaus?

    Wie diese Aktion zeigt, geht es Klement nicht ums Gewinnen. Ihm gefällt Messerfechten übers Sportliche hinaus. "Es gibt zwar kein Netzwerk, aber eine starke Verbundenheit. Man kommt sehr leicht ins Gespräch", sagt Klement. "Selbst wenn es bei einer WM sprachliche Barrieren gibt, versteht man sich über die Gestik." Auch entstünden viele Freundschaften bei Wettkämpfen, da zusammen trainiert und anschließend Essen gegangen werde. Es gehe, das machte Klement deutlich, beim Kampfsport eben genau nicht um Aggression. Sondern vielmehr um Geduld, Konzentration, Ausdauer, Selbstkontrolle und Respekt. 

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