Den Sportvereinen sind durch Corona und dem daraus resultierenden Saisonabbruch eine Menge Einnahmen entgangen. Auch den Keglern, denen die Heimspiele normalerweise einige Euros in die Vereinskasse spülen. Bundesligist Gut Holz Zeil hatte deshalb Anfang des Jahres eine Initiative gestartet, um Kegelvereine finanziell zu entlasten.
Der Bezirksvorstand des Bayerischen Sportkegler- und Bowlingverbandes (BSKV) machte schnell klar, dass er diesem Wunsch nachkommen werde. Nur über das "Wie" war man sich lange nicht klar. Nun aber ist dazu eine Entscheidung gefallen: Der Bezirksverband verzichtet für die kommende Saison auf die Spielgebühren in Höhe von 20 bis 25 Euro pro gemeldeter Mannschaft. "Mehr ging leider nicht", sagt der Bezirksvorsitzende Ralf Kleinert. "Alles andere würde einen Beschluss des Verbandes für ganz Bayern erfordern."
Bezirksverband kommt Vereinen bei den Gebühren entgegen
"Die Vereine konnten in der vergangenen Saison nur drei Spiele absolvieren, hatten aber trotzdem ihre Gebühren komplett bezahlt", begründet Kleinert das Entgegenkommen. Ob die anderen Bezirke ebenso verfahren, konnte er nicht sagen. Der Bezirksverband für Unterfranken verzichtet bei rund 65 Mannschaften auf rund 1300 Euro an Gebühren, rechnet der Wülfershäuser aus. Die fehlten allerdings nicht dem Verband, sondern den Kreisspielleitern, die aus diesem Topf ihre Aufwandsentschädigung erhielten, in der kommenden Saison darauf aber verzichten würden.

Auch bei Spielverlegungen kommen die Vereine in der kommenden Saison "günstig" davon. Die entsprechenden Gebühren setze der Verband ebenfalls aus, erklärt Kleinert. Normalerweise kostet jede Spielverlegung 20 Euro. Mit dieser "Strafe" sollen willkürliche Verlegungen und damit ein "heilloses Durcheinander" in den Spielplänen verhindert werden. "Da wir aber nicht abschätzen können, ob eine eventuelle vierte Corona-Welle Verlegungen unumgänglich macht, verzichten wir in der Saison 2021/22 auf diese Gebühren", begründet Kleinert.
Und auch die fälligen Lizenzgebühren für die vom Verband selbst in Auftrag gegebene und genutzte Software für den Spielbetrieb würden in der kommenden Saison nicht erhoben. Die meisten Vereine könnten also immerhin einen kleinen dreistelligen Betrag einsparen und dem BSKV entgehen in der kommenden Runde insgesamt rund 7000 Euro.
Vier Mannschaften aus dem Konkurrenzverband kommen dazu
Ab Mitte September soll in Unterfranken auch wieder gekegelt werden, Ligeneinteilungen und Spielpläne gibt es aber noch nicht. Die Vereine hätten bis zum 23. Juli Zeit, ihre Mannschaften zu melden, erst dann könne man sich an die Planung machen. Was Kleinert aber schon jetzt weiß: "Aus der Deutschen Classic-Kegler Union (DCU) wechseln vier Mannschaften in unseren Verband", freut sich der Bezirksvorsitzende über Zuwachs aus dem Konkurrenzverband. Um welche Vereine es sich handelt, wollte er nicht sagen, da ihr Wechsel noch nicht offiziell sei.
"In welche Spielklassen wir diese Mannschaften eingruppieren, müssen wir noch schauen. Eigentlich müssten sie ganz unten anfangen, aber das macht ja keinen Spaß, wenn zum Beispiel ein Bundesliga-Spieler in der Kreisklasse antreten muss – weder ihm noch dem Gegner", will der BSKV dabei die Spielstärke der "Neuzugänge" berücksichtigen.