In der vergangenen Hallenrunde hatte sich eine große Enttäuschung bei den Faustballerinnen des TV Segnitz breitgemacht, weil sie die Qualifikation für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft verpasst hatten. Das soll in der am Sonntag, 5. November, für den TV in Unterhaugstett beginnenden neuen Bundesliga-Hallenrunde nicht mehr passieren, denn für Trainer Uli Lauck steht fest: "Mit unserem Kader müssen wir auf die Deutsche."
Die Segnitzer Männer gehen die Saison in der 2. Bundesliga Süd ebenso ambitioniert an und wollen die Euphorie aus der Feldrunde mitnehmen, wenn sie am Samstag, 4. November, in Frammersbach in die Runde in der Halle starten.

Frauen: 1. Bundesliga Süd
Personell ist der TV Segnitz gut aufgestellt mit den Angreiferinnen Svenja Schröder und Luisa Kaemmer, für das Zuspiel ist Lena Mark gesetzt. Dafür will Tatjana Müller kürzertreten, ist aber bei allen Spieltagen dabei und steht für den Fall der Fälle bereit. Tatjana Müller hat deswegen das Amt der Kapitänin abgegeben, da muss Uli Lauck erst noch mit sich in Klausur gehen, ehe er eine Nachfolgerin bestimmen wird.
Für die Abwehr sind Helen Gernet, Antonia Fuchs und Sophie Müller zuständig. Sie bekommen noch eine Verstärkung mit Benita Höckele. Die 19-Jährige spielte bislang beim badischen TV Hohenklingen und kam durch eine Studienkollegin zu den Segnitzerinnen. Uli Lauck will sie sukzessive in die Mannschaft einbauen. Wenn einmal Not an der Frau sein sollte, hat Lauck mit der voll mittrainierenden Angreiferin Linda Müller noch einen Joker im Ärmel.
Der Faustballlehrer peilt den zweiten Platz in der 1. Bundesliga Süd an, um das Ticket für die deutsche Meisterschaft zu lösen. Aber womöglich reicht auch der dritte Platz. Der Spitzenplatz in der Liga ist der Übermannschaft des TSV Dennach kaum streitig zu machen, dahinter galten die Frauen des TSC Calw bislang als Kronprinzessinnen. Da Calw die deutsche Meisterschaft ausrichtet, wäre der Drittplatzierte auch qualifiziert im Fall, dass Calw Erster oder Zweiter wird.

Uli Lauck nennt neben Calw den TSV Pfungstadt und den TV Unterhaugstett als härteste Gegner für die Qualifikation: "Und sonst sehe ich auch Segnitz noch als Gegner", schiebt Uli Lauck mit erhobenem Zeigefinger nach, denn er kennt seine Spielerinnen aus dem Effeff. "Wir müssen Fehler noch mehr minimieren und permanent unsere beste Leistung abrufen, denn jede Niederlage kann schon eine zu viel sein", weiß der Trainer.
Er will seine Spielerinnen immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass sie selbst Topteams wie Schneverdingen schlagen können, wie kürzlich sie beim Champions-Cup bewiesen haben. Ein Vorbild in Sachen Einsatzwillen und Ehrgeiz gibt Svenja Schröder ab, die Welt- und Europameisterin spielt neben den regulären Runde kontinentale Titelkämpfe und reist in der Welt herum. Aktuell verstärkt sie den österreichischen Spitzenclub Union Nußbach bei der Weltmeisterschaft für Vereinsmannschaften in Brasilien.

Männer: 2. Bundesliga Süd
"Oben in der Tabelle mitzuspielen, das muss unser Anspruch sein", sagt der Spielertrainer der Segnitzer Männer, Simon Siegler. Er kann auf einen absolut eingespielten Kader von sieben meist jungen Wilden bauen. Andreas Kaemmer und Johann Schneider bilden das Angriffsduo, während Fabio Lauck und Florian Fahle für das Zuspiel zuständig sind, aber sie können auch als Zweitangreifer auflaufen, da beide ziemlich flexibel einsetzbar sind.
Die Segnitzer haben schon Jahrzehnte mit dem Handicap zu kämpfen, keine ausreichend dimensionierte Heimspielhalle zu haben, aber derzeit können die den Nachteil halbwegs kompensieren. Sie waren zuletzt schon in Schweinfurt, um dort zu trainieren. Zusätzlich bestreiten sie mehrere Vorbereitungsturniere, um sich an die Hallen zu gewöhnen.
In der vergangenen Winterrunde hatten sie den Klassenerhalt gerade so geschafft, aber jetzt soll es weiter nach oben in der Tabelle gehen. Simon Siegler setzt auf die individuelle Qualität seiner Jungs und ein daraus resultierendes starkes Kollektiv, das in der Feldrunde mit dem Erstligaaufstieg Früchte getragen hatten. "Alle ziehen voll mit und absolvieren zusätzliche Fitnesseinheiten", konstatiert der Spielertrainer und hofft auf einen siegreichen Saisoneinstieg am 4. November in der Fremde gegen die Aufsteiger Frammersbach und Gärtringen. "Da sind für uns vier Punkte praktisch Pflicht", erklärt Simon Siegler.