Es war recht warm am Samstagabend in der Marktstefter Mehrzweckhalle, doch lag das etwa nicht daran, dass das Saisonauftaktspiel in der Handball-Bezirksoberliga der Männer zwischen dem TV Marktsteft und TV Großlangheim (28:23) zu heiß gewesen wäre.
Marktstefts Trainer Stefan Knötgen war allerdings wie sein Großlangheimer Kollege Sebastian Sterk zufrieden mit der Leistung seiner Jungs, doch blieb auf beiden Seiten für den weiteren Saisonverlauf noch Luft nach oben.
Beide Teams kamen nach der langen Handball-Pause von ihrer Besetzung als "junge Wilde" daher. Entsprechend legten sie in ihrem jugendlichen Elan einen Hauruck-Handball hin, bei dem mit offenem Visier nur das gegnerische Tor zählte. Dagegen verwendeten sie hüben wie drüben weit weniger Kraft für die Sicherung des eigenen Gehäuses. Daher durften sich die beiden Torhüter Fabian Öttinger (Großlangheim) und Noah Schwab (Marktsteft) oft alleine gelassen von ihren Vorderleuten fühlen.
Nach langer Pause: Beide Klubs setzen auf die Jugend
In der Anfangsphase erwiesen sich die vom Trainergespann Sebastian Sterk und Claus Bergmann gut eingestellten Gäste als ebenbürtig und gingen in der neunten Minute gar erstmals 6:4 in Führung. Den quirligen Elias Bergmann, Niklas Dürr und Philipp Hufnagel gelangen Durchbrüche, während sich die heimischen "Greenboys" nervös und in der Defensive noch "etwas zu grün" agieren.
Freilich fehlten den Gästen aufgrund von Ausfällen wurfgewaltige Leute im Rückraum, so mussten sie zunehmend mehr Aufwand einsetzen, um zum Abschluss zu kommen. Da die Gastgeber in der ersten Hälfte auf einen Vorteil auf der Torhüterposition bauen konnten, holten sie sich die Führung nach einer Viertelstunde zurück und wechselten mit einem 14:11 zur Halbzeit die Seiten.
Direkt nach Wiederbeginn erwischte die Knötgen-Sieben ihren Gegner auf dem falschen Fuß und erspielte sich einen ersten beruhigenden Vorsprung von 16:11 (32.). "Elias Bergmann ist schwierig zu verteidigen", erkannte Knötgen. Der Linkshänder der Großlangheimer avancierte mit acht Toren zum besten Torschützen bei den Gästen.
Schrecksekunde für den Marktstefter Christoph Wendel
Bei Marktsteft wusste Christoph Wendel mit gescheiten Pässen seinen Kreisläufer Luca Matern oft in Szene zu setzen. Matern hatte mit neun Toren die beste Bilanz aller Akteure vorzuweisen.
Nachdem die Gäste Daniel Rose für Fabian Öttinger zwischen die Pfosten beordert hatten (26.), tauschte Knötgen im weiteren Spielverlauf auch seinen Torsteher – Felix Lang für Noah Schwab (38.). Die Großlangheimer mussten mit dem Handicap leben, die komplette zweite Halbzeit ohne den verletzten Philipp Hufnagel auskommen zu müssen, der zuvor klug Regie geführt hatte. Glück hatte Christoph Wendel, der bei einem Konter mit dem Kopf gegen den Torpfosten geknallt war (50.), aber nach einer Schrecksekunde weiterspielen konnte.
Marktsteft fehlen einige Stammspieler und die Konstanz
Spätestens mit dem 25:20 (52.) war das Spiel entschieden. Knötgen war erleichtert über den letztlich ungefährdeten Sieg zum Saisonstart: "Wir waren phasenweise gut, müssen aber sehen, mehr Konstanz reinzubringen", meinte der Stefter Trainer. Da mit Franz-Xaver Hetterich und Dominik Thorwarth wichtige Stammspieler gefehlt hatten, war er mit dem Gezeigten einverstanden.
Trotz der Niederlage bescheinigte auch Sterk seiner jungen Mannschaft eine gute Vorstellung, obgleich ihm die Quote der technischen Fehler zu hoch war. "Wir müssen mehr auf Eins-gegen-eins-Situation und Spielzüge setzen", skizzierte er die Vorgabe für seine "Kracken", die hoffen, in einer Staffel mit nur sieben Mannschaften nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben.
Die Statistik zum SpielHandball, Bezirksoberliga MännerTV Marktsteft – TV Großlangheim 28:23 (14:11)Marktsteft: Schwab (1.-37.), Felix Lang (38.-60.)– Seitz 2, Kevin Lang, Max Reuthal, Bischoff 3, Vincent Reuthal, Hoffmann, Linus Reuthal 4, Matern 9/1, Baumann 1, Wendel 6, Etzelmüller 1, Schmidt 2.Großlangheim: Öttinger (1.-25.), Rose (26.-60.) – Lukas Pfannes 4, Henke 3, Hufnagel 1, Jonas Pfannes 3, Jonathan Dürr, Bergmann 8/3, Sterk, Nicola 2, Niklas Dürr 2, Meyer.Schiedsrichter: Arheidt/Fries (beide Hammelburg).Zeitstrafen: 6:4.Siebenmeter: 4/4 – 6/3.Zuschauer: 150.Spielfilm: 4:4 (7.), 4:6 (9.), 10:8 (25.), 14:11 (30.), 16:11 (32.), 18:16 (39.), 25:20 (52.), 28:23 (60.).Quelle: hhe