Mit einem Eingeständnis leitete Abtswinds Trainer Thorsten Götzelmann nach dem 1:2 (1:1) gegen die DJK Gebenbach in der Fußball-Bayernliga Nord bei der Fragerunde mit beiden Trainern im "Hüttla" seine Antwort auf die Frage ein, weshalb der TSV Abtswind trotz einer Zuversicht verbreitenden Vorbereitung mit zwei Niederlagen aus der Winterpause gekommen sei.
"Letzten Endes bin ich schuld daran", räumte er ein und erklärte: Vor dem Kornburg-Spiel (0:3) auf einem schwer zu bespielenden Rasenplatz hätte er mit seiner Mannschaft zuvor auf einem solchen trainieren sollen, um nicht mit kurzen und kleinen, sondern mit langen Bällen zu agieren, was den dortigen Platzverhältnissen angemessener gewesen wäre.
Lange Bälle: Abtswind wählt das falsche Mittel
Vor dem Gebenbach-Spiel habe die Mannschaft genau dies trainiert. Die Partie fand allerdings, nachdem das natürliche Grün trotz Walzens wegen einiger zu weicher Stellen noch nicht bespielbar war, auf dem Abtswinder Kunstrasenplatz statt, wo ein gepflegtes Kurzpassspiel für seine Mannschaft sinnhafter gewesen wäre. Götzelmanns Musterschüler setzten aber erneut das Eingeübte um: "Die Jungs haben das probiert, was wir auf Rasen trainiert hatten: lange Bälle."
So ergab sich eine nicht gerade ansehnliche Partie, in der eine Flanke von Abtswinds Matthias Wächter den Querbalken touchierte (15.). Es sei ein "hart umkämpftes Spiel" auf einem "für uns ungewohnten Platz" gewesen, fand Gebenbachs Trainer Markus Kipry und ärgerte sich, dass die TSV-Führung nach einer Standardsituation gefallen war, "obwohl wir in dieser Woche groß und breit darüber gesprochen hatten". Nach Felix Lehrmanns Eckball von links lenkte der in der Mitte lauernde Jonas Enzmann den Schuss von Nils Kuß vom rechten Strafraumeck zum 1:0 ab (21.). "Das hat mir natürlich gefallen, genauso wollten wir es machen", sagte Götzelmann zum Tor.

Fortan waren die Gäste besser im Spiel und hätten ausgleichen können, als Fabian Vogl nach Dominik Hallers Freistoß frei vor dem Tor zum Schuss kam, dieser aber von Hannes Bauer noch abgewehrt wurde (23.). Der Gebenbacher Ausgleich durch Haller (38.) missfiel Götzelmann: "Als wir vermeintlich gefoult wurden, fangen wir das Diskutieren an, anstatt im Spiel zu bleiben. Das ist der Grund gewesen, weshalb ein paar Sekunden später das 1:1 gefallen ist."
Bei den Abtswindern setzte sich in der zweiten Hälfte das Stückwerk fort: "Wir hatten zwar die eine oder andere gute Aktion, haben es aber nicht geschafft, den Ball am Ende aufs Tor zu bringen", fand Götzelmann. Seine Mannschaft hätte "einen Tick ruhiger spielen und nicht so hektisch werden" sollen. Adrian Dußlers Freistoß flog über das Tor (53.), Jayson Tudas flache Hereingabe landete in den Armen des Gebenbacher Torhüters (60.) und nach Matthias Wächters Flanke setzte Tuda zum Fallrückzieher an, traf aber nicht den Ball, sondern verwirbelte damit nur die Luft (74.).
Gebenbachs Sieg gerät nicht mehr in Gefahr
Von den Gästen war nach der Pause bis dorthin kaum etwas zu sehen gewesen. "Und dann lassen wir es zu, dass ein Gebenbacher Spieler den Ball annehmen, schauen und ins Eck schießen kann", wiederholte Götzelmann die Entstehung von Hallers 2:1 (77.). Fortan setzte die DJK alles daran, ihre Führung über die restliche Spielzeit zu bringen. Diese geriet aber kaum mehr in Gefahr, da der Abtswinder Sturm am Ende weniger blies als der Wind über dem Kunstrasenplatz.
"Für uns ist dieser Sieg ein riesengroßer Schritt. Wir konnten uns ein bisschen absetzen, nachdem die anderen Ergebnisse für uns gelaufen sind", stellte Markus Kipry nach der Partie beim Blick auf die Bayernliga-Tabelle fest, die Gebenbach als 13. mit 29 Punkten ausweist. Der TSV Abtswind ist Zehnter mit 32 Punkten und somit punktgleich mit dem Würzburger FV, bei dem an diesem Samstag, 22. März, das nächste Abtswinder Auswärtsspiel stattfindet.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
TSV Abtswind – DJK Gebenbach 1:2 (1:1)
Abtswind: Reusch – Bauer, Hillenbrand, Kuß, Forster (75. Kapurian) – Groß, Lehrmann (29. Arens) – Tuda (81. Cosar), Dußler, Wächter – Enzmann (67. Schmitt).
Gebenbach: Völlger – Hofmann, Golla, Vogl, Scherm – L. Kipry (76. Schwindl), Ayvaz – Boynuegrioglu, Haller (84. Fischer), Owusu (87. Avci) – Amidou (46. Kohler).
Schiedsrichter: Maximilian Dadder (Kirchenlaibach-Speichersdorf). Zuschauende: 150. Tore: 1:0 Jonas Enzmann (19.), 1:1 Dominik Haller (39.), 1:2 Dominik Haller (74.).