Fußball bestimmt mein Leben, seit ich drei Jahre alt bin“, sagt der ehemalige Fußballprofi Armin Eck. Für den gebürtigen Kulmbacher ging ein Traum in Erfüllung, als er 1982 mit 18 Jahren in den Kader der Bayernliga-Mannschaft der SpVgg Bayreuth aufgenommen wurde. Er spielte in der 1. Bundesliga beim FC Bayern München, mit dem er 1989 deutscher Meister wurde, und beim Hamburger SV. Nach zwölf Jahren zog es ihn zurück nach Oberfranken. Er sagt: „Ich hatte schon immer eine starke Bindung zur Heimat, hier lebten meine Eltern und Freunde.“ Also spielte er bei hiesigen Vereinen, beim SC Weismain und bei der SpVgg Bayreuth. Nach dem dritten Kreuzbandriss war klar, die aktive Zeit ist vorbei. Für Eck stellte sich die Frage: Wie geht es weiter? Für eine Trainerstelle bei einem der großen Vereine hätte er umziehen müssen, dem Sport den Rücken kehren wollte er allerdings auch nicht. Denn: „Die Liebe zum Fußball war einfach stärker.“
Also begann er, in der Region als Trainer zu arbeiten und konzentrierte sich auf die Nachwuchsförderung. Zusammen mit seinem Trainerkollegen Claudio Eismann eröffnete Armin Eck in Kulmbach eine Fußballschule für Fünf- bis 15-Jährige. „Am Wichtigsten ist es, einen Zugang zu den Kindern zu finden, dann nehmen sie einem die Lerninhalte ab“, betont der inzwischen 51-Jährige. Ihm zufolge steht beim Kinder- und Jugendtraining der Spielspaß im Vordergrund. Übungen müsse man einfach als Wettbewerbe verpacken, etwa das Sprinten oder den Technik-Parcours. „Die Kunst ist es, alles so zu organisieren, dass jeder etwas lernt, die Anfänger genauso wie die richtig Guten“, erklärt Eck, das bedeute viele Trainer und kleine Gruppen. Der Ex-Profi lässt es sich natürlich nicht nehmen, noch immer selbst am bzw. auf dem Platz zu stehen.
„Natürlich freuen wir uns, wenn wir Spieler an große Vereine vermitteln können", sagt Armin Eck, wie etwa im Fall des jetzt 18-jährigen Niklas Dorsch aus Baiersdorf. Der spielt mittlerweile im Regionalliga-Team des FC Bayern München. „Unsere Schüler im Profisport unterzubringen, ist nicht unser vorrangiges Ziel. Hauptsache ist, sie verbessern sich und haben Spaß dabei.“. Grenzwertig findet er es, wenn sich Kinder im Alter von zehn Jahren bei den Bundesligisten durchsetzen müssen. „Wenn es nicht klappt, kommen sie frustriert zurück oder hören sogar auf zu spielen.“
„Die Kunst ist es, alles so zu organisieren, dass jeder etwas lernt, die Anfänger genauso wie die richtig Guten.“
Ex-Fußballprofi Armin Eck zum Training mit Kindern
Seit 2002 engagiert sich Armin Eck auch innerhalb eines DFB-Talentförderprogrammes am Kulmbacher Markgraf-Georg-Friedrich Gymnasium. Dort ging er selbst zur Schule. Kürzlich hat das MGF eine Fußballklasse eingeführt. Neben dem regulären Unterricht werden wöchentlich zwei Extrastunden dem Fußball gewidmet, Anmeldungen gibt es bereits zuhauf.
Armin Ecks eigene Kinder – mittlerweile erwachsen und außer Haus – teilten die Fußballleidenschaft ihres Vaters nicht, der Sohn spielte lieber Gitarre, die Tochter widmete sich dem Reitsport. „Damit habe ich kein Problem, ich habe die beiden immer bei dem unterstützt, was sie machen wollten“, sagt Eck, der vor kurzem Großvater geworden ist.
Derzeit wohnt er zusammen mit Ehefrau Uschi in Burghaig. Kennengelernt haben sich die beiden während seiner Zeit beim FC Bayern München – beim Heimaturlaub, denn Uschi stammt aus Bamberg. Die Sparkassenfachwirtin war zwar selten im Stadion, jedoch hatte sie Verständnis für die Leidenschaft ihres Mannes, war sie doch selbst eine erfolgreiche Springreiterin. Ähnlich wie bei Armin die Liebe zum Fußball, ist bei Uschi die Liebe zu den Pferden nie erloschen. Derzeit halten die beiden drei Warmblüter auf dem heimischen Gehöft. Ecks vierbeiniger Favorit aber ist eine Border-Collie-Hündin namens Pearl. „Unser drittes Kind“, scherzt er. An den Wochenenden genießt er es, stundenlang mit ihr Gassi zu gehen und die Gedanken schweifen zu lassen.
Mit Wohlwollen denkt er an seine Profizeit zurück. Eck sagt: „Damals war das ein Job, richtig genießen kann man es erst, wenn es vorbei ist.“ Highlights waren für ihn die Auswärtsspiele im Europapokal. Eck erinnert sich an Neapel: „Die Stadt befand sich im Ausnahmezustand, wir wurden von der Polizei zum Stadion geschleust.“ Die Mannschaft des SSC Neapel habe es absichtlich spannend gemacht und sei erst in letzter Minute aufs Spielfeld gekommen. Eck erzählt: „Im Stadion waren 80 000 Besucher, die Menge hat gebebt.“
„Die Zeit, in der ich Profi war, darf man mit heute nicht vergleichen. Uns ging es zwar gut, aber ausgesorgt hatten nur wenige“, erzählt Eck. Ihm zufolge ist Fußball mittlerweile intensiver und schneller geworden. Der Sport werde zunehmend zum Geschäft, habe aber nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Nachtrauern tut er den alten Zeiten nicht. Zufrieden meint er: „Ich genieße, dass ich weiterhin im Fußball tätig sein darf. Und das hat mir der Profisport ermöglicht.“
Armin Eck im Porträt
Armin Ecks Fußballkarriere begann beim TSV 08 Kulmbach und bei der SpVgg Bayreuth, wo er ab 1985 in der 2. Bundesliga spielte. Kurz darauf wechselte Eck zum FC Bayern München in die 1. Bundesliga und sammelte Europapokal-Erfahrung. 1989 gewann er mit den Münchnern die deutsche Meisterschaft. Im selben Jahr wechselte Eck zum Hamburger SV, fünf Jahre später zu Arminia Bielefeld und danach zum KSV Hessen Kassel. Zurück in Oberfranken spielte er beim SC Weismain in der Regionalliga Süd und bis zum Jahr 2000 bei der SpVgg Bayreuth in der Bayernliga.
Seit 16 Jahren arbeitet Eck, der in Burghaig bei Kulmbach wohnt, als Trainer. Neben seiner Fußballschule und der Nachwuchsförderung am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium in Kulmbach, trainiert er derzeit die erste Mannschaft des ATS Kulmbach in der Bezirksliga Ost.
Bis heute spielt der 51-Jährige im All-Star-Team des FC Bayern München zusammen mit anderen ehemaligen FCB-Profis wie Klaus Augenthaler, Andreas Brehme, Paul Breitner, Stefan Reuter oder Olaf Thon. Infos zur Armin-Eck-Fußballschule gibt es unter www.ae-fussballschule.de.