Fußball-Kreisliga KC/Lichtenfels
Sechs Teams aus dem Landkreis Lichtenfels messen sich in der neuen Saison mit zehn Mannschaften aus dem Landkreis Kronach. Schnürten im letzten Jahr bereits die Kicker des FC Marktgraitz, des SCW Obermain und der SG Roth-Main ihre Stiefel im Wettkampf mit den Vereinen aus dem nordöstlichen Nachbarlandkreis, stoßen in dieser Saison der FC Schwürbitz aus der Coburger Kreisliga sowie die Kreisklassen-Aufsteiger SpVgg Lettenreuth und SC Jura Arnstein hinzu.
Die größten Ambitionen von diesem Sextett hegen die Weismainer. Der letztjährige Fünfte, der lange um den Aufstiegsrelegationsplatz mitgespielt hatte, zum Saisonende aber nachließ, will auch in dieser Spielzeit oben wieder angreifen. Mit fast unveränderter Mannschaft (zwei Zugänge, ein Abgang) und der gleichen sportlichen Führung mit Cheftrainer Jochen Riedel soll das Ziel „Aufstieg in die Bezirksliga“ erreicht werden.
Weniger offensiv nennt der Gegner des SCWO am Samstag um 17 Uhr im Waldstadion, die Spielvereinigung Lettenreuth, seine Ziele. „Klassenerhalt“ und in der Kreisliga etablieren beschreiben die Verantwortlichen des Aufsteigers ihre Vorstellungen für die neue Saison. Allerdings traut die Konkurrenz dem Meister der Kreisklasse Lichtenfels durchaus mehr zu. Eine erste Probe ihres Potenzials zeigte die Mannschaft von Trainer Daniel Ritzel beim Erdinger-Cup der oberfränkischen Titelträger Ende Juni in Rothenkirchen, den sie überraschend gewann. Natürlich ist der „Sommerkick“ bei diesem Turnier nicht mit dem harten Liga-Alltag in der kämpferisch starken Kreisliga Kronach zu vergleichen – aber nicht wenige Beobachter trauen dem ehemaligen Bezirksoberligisten eine gute Rolle in der Liga zu.
Ein gute Rolle spielte auch der FC Schwürbitz in der vergangenen Spielzeit in der Kreisliga Coburg/Lichtenfels. Die „Jungs“ von Lukas Engelmann kamen als Aufsteiger auf einen beachtlichen achten Platz, vermissten aber auch die Derbys gegen Nachbarn wie Marktgraitz oder Lettenreuth. Deswegen freut sich Coach Engelmann gewaltig, dass der FCS in dieser Spielzeit in der Kronacher Kreisliga spielen darf. Ein Derby steht am Samstag um 17 Uhr allerdings noch nicht an, sondern ein Trip in den Frankenwald zum SV Wolfersgrün/Neuengrün. Die Hausherren mussten zum Ende der vergangenen Saison in die Relegation, die sie souverän meisterten. Können sich die „Engelmänner“ auf die kämpferische Spielweise der Frankenwälder schnell einstellen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Team um Top-Torjäger Andreas Kremer (netzte letzte Saison 22-mal ein) mit Zählern zurückkehrt.
Zu Gast bei den „Bierbrauern“
Ebenfalls eine weitere Reise muss der FC Marktgraitz auf sich nehmen, denn die Mannschaft von Trainer Thomas Finsel tritt am Sonntag um 15 Uhr bei Bezirksliga-Absteiger TSV Weißenbrunn an. Die Hausherren mussten ihren wenig erfolgreichen einjährigen Aufenthalt auf oberfränkischer Ebene (Tabellenletzter mit gerade einmal zwei Siegen, elf Punkten und 92 Gegentoren in 28 Partien) teuer bezahlen, denn sieben Stammspieler sagten den „Bierbrauern“ Lebwohl. Im Gegenzug rückten fünf Spieler aus dem Nachwuchs ins Kreisligateam. Es ist also gut möglich, dass es einige Zeit dauern wird, bis sich Weißenbrunn nach den vielen Misserfolgen und Abgängen wieder gefunden hat und ein gefestigtes Team auf den Platz schicken kann.
Und genau das sollten die Gäste ausnutzen. Denn der letztjährige Tabellensiebte hielt sein Team komplett zusammen und kann auf seine Eingespieltheit und mannschaftliche Geschlossenheit bauen. Auch das tolle Verhältnis zu Trainer Finsel zählte FCM-Kapitän in einem Interview vor einiger Zeit zu den Vorzügen der „Graatzer“. All dies spricht dafür, dass Markgraitz ganz im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als es mit einer 0:3-Klatsche in Weismain in die Saison gestartet ist, dieses Mal mit einem Erfolg das zweite Jahr in der Kreisliga beginnt.
Bleiben noch die SG Roth-Main und der SC Jura Arnstein, die am Sonntag um 16.30 Uhr in ihrem Landkreisduell im Stadion am Eichenhang in Fassoldshof den ersten Spieltag abschließen. Die Macher des Drei-Dörfer-Teams um Vorsitzenden André Heinz waren im Sommer nicht untätig und lockten eine gutes halbes Dutzend neue Spieler zur Sportgemeinschaft, darunter auch Rückkehrer Jermaine Mullen vom ATS Kulmbach und Jochen Pfarrer vom Ost-Bezirksliga-Absteiger FC Marktleugast, der dazu noch Trainer Sebastian Hofmann als Assistent unterstützt. Alles gut also? Nicht ganz, denn besonders der Abgang von Torhüter Holger Aumüller zum FC Burgkunstadt schmerzt, gilt doch „Aue“ als einer der besten Keeper der Kreisliga. Außerdem zog sich Abwehr-Routinier Martin Sokotowski eine schwere Verletzung zu und wird wohl die ganze Saison ausfallen. Als Ziel geben die Roth-Mainer Verantwortlichen daher auch nur an, nicht noch einmal in Abstiegsgefahr zu geraten.
Toller Schlussspurt
Dies ist auch das Ziel der „Juraboys“, die in der letzten Spielzeit in der Kreisklasse Lichtenfels in einem bemerkenswerten Schlussspurt noch die DJK Lichtenfels vom Relegationsplatz verdrängt und sich über die Entscheidungsspiele für die Kreisliga qualifiziert hatten. Den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierten das Team und seine Fans ausgiebig, Euphorie sollte also vorhanden sein. Außerdem hat es die Vereinsführung geschafft, die Mannschaft zusammenzuhalten und sie mit dem großen Angreifer-Talent Johannes Freitag von der JFG Kunstadt-Obermain zu ergänzen. Ein weiterer Trumpf für die „Juraboys“ ist dazu Spielertrainer Sebastian Hopfenmüller, der in der Aufstiegssaison mit 33 Toren mehr als die Hälfte der SC-Treffer erzielte. Auf ihn wird die Defensive der Roth-Mainer besonders achten müssen, will sie mit einem guten Ergebnis in die Saison starten
Kreisliga Coburg/Lichtenfels
Nur noch zwei Mannschaften aus dem Landkreis Lichtenfels halten in der neuen Spielzeit die Fahne in der Kreisliga Coburg/Lichtenfels hoch. Um ein Haar würde gar kein heimisches Team mehr in dieser Liga spielen. Denn der TSV Staffelstein verpasste nach unglücklichen Niederlagen im Entscheidungsspiel gegen Sonnefeld und in der Relegation gegen Memmelsdorf II nur knapp den Aufstieg in die Bezirksliga. Auch der Schwabthaler SV musste nachsitzen: Im 50. Jahr seines Bestehens rettete sich das Team von Trainer Robert Hellmuth erst in der Relegation, die der SSV aber deutlich gegen Mitwitz II gewann.
Der Auftakt in die neue Runde findet im städtischen Stadion in Bad Staffelstein am Freitag um 18 Uhr statt, wenn der TSV den SV Ketschendorf empfängt. Die Gäste aus Coburg spielten eine erfolgreiche Saison, die sie als Fünfter abschlossen, und haben sich unter anderem mit den Landesligaerfahrenen Marc Schwesinger (kam vom FC Coburg) und Daniel Schmidt (kam aus Meeder) gut verstärkt. SV-Spielertrainer Patrick Schuberth – nach seinen Auftritten in den Landesliga-Teams vom FC Burgkunstadt und FC Redwitz bei heimischen Fußballfans sicher kein Unbekannter – gibt gegenüber dem Fußball-Portal „Anpfiff“ auch offen zu, in dieser Saison oben mitspielen zu wollen.
Für die Badstädter, die nach dem Rückzug von Spielertrainer Erbil Demirel – er bleibt als Spieler dem Team aber erhalten – diese Spielzeit von Stefan Nötz gecoacht werden, ist die Ketschendorfer Truppe sicher ein erster Gradmesser, um zu sehen, wo das Team steht. Schließlich verabschiedeten sich einige wichtige Stützen des letztjährigen Ersten der Kreisliga Coburg/Lichtenfels, beispielsweise Tayfun Peker (ging zum TSV Sonnefeld) oder Maxi Dietz (nach Ebensfeld).
Selbstbewusstsein tanken
Auch an den Stadtrivalen Schwabthaler SV hat der TSV Staffelstein drei Spieler verloren: Daniel Reinhardt, Michael Derra und aus der Bezirksoberliga-A-Jugend Leon Gierlich. Das Team um Torjäger Christoph Schaller (19 Treffer in der vergangenen Saison) startet am Sonntag um 15 Uhr mit einem Heimspiel gegen die TSG Niederfüllbach in die neue Spielzeit. Wie die Hausherren kämpfte die Truppe aus dem südlichen Landkreis Coburg lange gegen den Abstieg, um schließlich als Neunter die Saison zu beenden.
Der SSV hat im letzten Jahr beide Partien gegen die TSG abgeben müssen. Verlor das Team aus dem Lautergrund auf heimischem Platz in End in der Hinrunde nach schwacher Leistung noch knapp mit 1:2, setzte es im Rückspiel beim damaligen Tabellennachbarn in Niederfüllbach eine herbe 0:5-Klatsche. Die Schwabthaler haben am Sonntag also etwas gutzumachen und dazu die Gelegenheit, mit einem Auftakt-„Dreier“ Selbstbewusstsein für die neue Saison zu tanken.