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BAD STAFFELSTEIN: Schübel mit Start-Ziel-Sieg

BAD STAFFELSTEIN

Schübel mit Start-Ziel-Sieg

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    Der Sieger griff zur Mütze – Leon Schübel ging als Erster durchs Ziel und seine erste Maßnahme: aufwärmen.
    Der Sieger griff zur Mütze – Leon Schübel ging als Erster durchs Ziel und seine erste Maßnahme: aufwärmen. Foto: Fotos: Markus Häggberg

    Der 37. Staffelberglauf ist Geschichte. Mit einem Start-Ziel-Sieg lief der Frankenwälder Leon Schübel (SGB Stadtsteinach) dem 106 Köpfe zählenden Teilnehmerfeld davon. Sein Zieleinlauf wirkte locker, aber dann ging der 27-Jährige um Luft ringend doch in die Knie und keuchend zu Boden. Szenen, Geschichten und Ergebnisse einer Sport-Institution am Obermain.

    Rund 50 Helfer im Einsatz

    „Ich würde die Zahl 50 sagen und ich glaube, die kommt hin“, sagt Karl-Heinz Drossel darauf angesprochen, wie hoch der Personalaufwand für die Logistik dieses Sportereignisses ist. Und dann zählt der Mann, der quasi Synonym für die Bad Staffelsteiner Läufe zwischen Obermain-Marathon, Altstadt- und Silvesterlauf oder eben dem Staffelberglauf ist, auf: „Startnummernausgabe, Streckenmarkierung, Online-Anmeldung, Zeitmessung, Getränkeausgabe, Rotes Kreuz.“ Sie alle sind in ein Ereignis eingebunden, das im Kern und letztlich nur 33:17 Minuten dauert.

    In dieser Zeit passierte der letzte Einlaufende, die 20-jährige Silvia Schneider, die Zeitmessstelle auf dem Staffelberg. Doch während sie und ihre Freundin erstmals an so einem Ereignis teilnahmen, verhält es sich mit dem Sieger Schübel ganz anders. Der 27-jährige Lebensmitteltechniker gewann in diesem Jahr den Frankenwaldlauf, siegte bei der Wiesent-Challenge, holte sich – wieder mit Start-Ziel-Sieg – den Titel beim Kulmbacher Kessellauf. Der Mann hat Erfahrung und sitzt nach bewältigten 3960 Metern ausgepowert bei 10,5 Grad Frische mit Mütze und Jacke auf dem Staffelberg. Nach einem Beckenbruch, der ihn fast vier Monate kostete, sei er erst seit August wieder im Lauftraining. Sichtlich glücklich erzählt er von seiner festen Absicht, seinen Titel im kommenden Jahr verteidigen zu wollen. Sichtlich glücklich erzählt er aber auch davon, dass er unbedingt gewinnen wollte.

    Mit seiner Siegerzeit von 16:05 Minuten zeigte sich der Athlet versöhnt: „Ich wollte unter 16 Minuten laufen, aber um ein paar Sekunden hat es nicht geklappt. Es war ein starkes Teilnehmerfeld – da waren ein paar Raketen dabei.“ Eine „Rakete“ steht lediglich als Zuschauer des Laufs still am Rande und unweit des Zieleinlaufs zwischen Adelgundiskapelle und Klause: Daniel Keller. Der Triathlet wird Mitte Dezember bei der Ironman-70.3-WM in Neuseeland dabei sein und möchte das nicht durch eine mögliche Verletzung durch die Teilnahme am Staffelberglauf in Gefahr bringen.

    Schug seit Jahren Streckenhelfer

    Rückblende noch eine Viertelstunde vor dem Start: Thomas Schug (57) fährt mit seinem Auto zum Staffelberg hinauf. Er gehört als Streckenhelfer zum Organisationsteam. Entlang der nach Romansthal führenden Strecke sind Läufer zu sehen, die Zwischenspurts einlegen, sich dehnen und irgendwie innere Verbindung mit dem Tempo aufzunehmen suchen, in welchem sie später von der Horsdorfer Straße aus die 260 Höhenmeter zum Bergplateau hinauf bewältigen wollen.

    Seit 2001 bieten sich Schug alljährlich solche Bilder, seit dieser Zeit ist er als Streckenhelfer eingespannt. Sein Blick auf das Geläuf, den Untergrund also, ist klar besonnen. „Die Strecke ist super zu laufen und trotz Blätterfall nicht rutschig.“ Der Sport und insbesondere der TSV Bad Staffelstein habe ihm „viel gegeben, deswegen gebe ich was zurück“, erklärt er seinen ehrenamtlichen Dienst. Er wird in der Peter-J.-Moll-Halle sein, wenn Drossel die Sieger ehrt.

    Skala gewinnt Frauenkonkurrenz

    Dort ist auch die Siegerin des Frauenfelds, Julia Skala, zu finden. Sie hat es sich zum Beruf gemacht, vom Triathlon und dem Coaching von Hobby-Sportlern zu leben. Die gelernte Polizeibeamtin wäre mit ihrer Zeit von 18:11 Minuten bei den Männern Neunte geworden.

    Das sind Zahlen und Motivationen, mit denen zwei Freundinnen aus Coburg nichts zu tun haben. Marie Langguth (21) und Silvia Schneider (20) waren erstmalig dabei und wurden Vorletzte und Letzte. „Es ging darum, durchzuhalten und anzukommen“, erklärt Langguth, die eigentlich Fußball spielt und auch schon einen Kreuzbandriss erlitt. Ihrer Beobachtung nach würden derzeit Fußballerinnen durchaus zum reinen Laufsport übergehen. Bei Freundin Silvia liegen die Dinge noch ganz anders, denn sie hatte es bis dato mehr so mit der Alpenüberquerung.

    „Beim Wandern sagt man, dass 300 Höhenmeter in Stunden geschehen“, so die 20-Jährige. So gesehen war sie so schnell wie nie unterwegs: 260 Höhenmeter in gut einer halben Stunde und exakt in 33:17 Minuten. Damit war sie immer noch besser als fünf Läufer, die zwar starteten, aber nie ankamen.

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