Das Nachbarschaftsderby zwischen dem TSV Neuhütten-Wiesthal (13./21) und der TuS Frammersbach (9./25) steht an diesem Sonntag im Fokus der Fußball-Bezirksliga West. "Für die Jungs ist es natürlich ein Prestige-Duell", weiß Frammersbachs Spielertrainer Patrick Amrhein angesichts der gewissen Brisanz. Er selbst, in Heinrichsthal lebend, sehe dem Derby mittlerweile auch mit einer gewissen Vorfreude entgegen. "Wichtig ist für mich aber, zu gewinnen", macht er, dessen Team auswärts immerhin 14 seiner 25 Punkte geholt hat, seine Motivation deutlich. Sein Ziel sei es, die beiden nächsten Spiele erfolgreich zu gestalten, um sich mit einem positiven Ergebnis in die Winterpause zu verabschieden und mit deutlichem Abstand von der Gefahrenzone abzusetzen.
Gleichwohl ist dem Frammersbacher Spielertrainer bewusst, dass die Aufgabe in der TSV-Arena in Neuhütten nicht einfach wird. "Neuhütten-Wiesthal ist eine ordentliche Mannschaft, die zu Unrecht da unten steht", weiß er um die Qualität des Gegners, der jedoch seit vielen Wochen mit personellen Problemen zu kämpfen hat. So ist beispielsweise Alexander Kunkel, einer der Leistungsträger beim TSV, seit der Hinrundenbegegnung in Frammersbach verletzt. Auch sein Bruder Christian Kunkel steht TSV-Trainer Alexander Schubert bereits seit längerer Zeit verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Das Sportgelände in Neuhütten, Austragungsort des Spessart-Derbys am Sonntag
Zuletzt musste Neuhütten-Wiesthal auch den spielenden Co-Trainer Patrick Richter, die ordnende Hand in der Defensive, ersetzen. Sein Fehlen verunsicherte das Team, nach Angaben von TSV-Sportleiter Bernd Kunkel, in der Vorwoche zunächst derart, dass man im ersten Durchgang ziemlich passiv agierte. Dies sei auch einer der Gründe gewesen, weshalb man nach vier erfolgreichen Spieltagen gegen Leider mit 2:5 unterlegen war und nun auf den Relegationsplatz zurückgefallen ist. "Ich denke, Neuhütten-Wiesthal steht einen Tick mehr unter Druck", so die Einschätzung Amrheins, der neben den Langzeitverletzten Moritz Goßmann und Marco Zachrau auch den angeschlagenen Ferdinand Weiß ersetzen muss.
Bereits an diesem Samstag empfängt der TSV Uettingen (12./22), der vergangene Woche mit einem 2:0-Sieg in Frammersbach seine vierwöchige Negativserie beendet hat, das Schlusslicht aus Erlenbach (16./1). "Es war wichtig, dass wir den Hebel umgelegt haben, damit wir nächste Woche nicht ganz so unter Druck stehen", zeigte sich Uettingens Coach Stephan Spanheimer unmittelbar nach dem jüngsten Dreier erleichtert. So konnte seine Mannschaft zumindest den Relegationsplatz wieder hinter sich lassen. "Wir müssen auf jeden Fall nachlegen", fordert er dennoch vor der Partie gegen den SVE, der bei einer Torbilanz von 8:58 Treffern über die mit Abstand schwächste Offensive und die zweitschlechteste Defensive der Liga verfügt.
Nach drei Partien ohne Sieg und mit einer Ausbeute von lediglich einem Punkt steht Aufsteiger Lohr (3./30) dennoch glänzend da. Den "letzten Zug zum Tor" und das "nötige Glück", die gefehlt hätten, machte TSV-Sportleiter Sebastian Puglisi als Ursache für die jüngste 0:3-Niederlage gegen Sailauf aus. Gleichwohl bescheinigte er dem Team eine sehr gute kämpferische Leistung. "Wir müssen das Positive mitnehmen und während der Woche gut trainieren", gab er den Jungs mit auf den Weg, um beim SSV Kitzingen (11./22) wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Während Spielertrainer Dominik Bathon (Sprunggelenksverletzung) und Ugur Sen (Muskelfaserriss) erst im neuen Jahr wieder an Bord sein werden, kehren Erhan Dogan und Serkan Bayrakci ins Aufgebot zurück.
Neun Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz
Für den TSV Retzbach (14./12) wird es von Woche zu Woche ungemütlicher. Nach vier Niederlagen in Folge ist der Rückstand auf den Relegationsplatz inzwischen auf beachtliche neun Punkte angewachsen. Die Jungs von TSV-Spielertrainer Benedikt Strohmenger benötigen dringend ein Erfolgserlebnis, um Selbstvertrauen zu tanken und den Anschluss nicht komplett zu verlieren. Konnte Retzbach das Hinspiel gegen den TSV Heimbuchenthal (5./28) mit 2:0 für sich entscheiden, haben sich die Vorzeichen mittlerweile geändert. Während Heimbuchenthal sich im oberen Drittel festgesetzt hat, klebt Retzbach im Tabellenkeller. Mit Lukas Retsch und Steffen Bachmann haben die Gastgeber zwei gefährliche Offensivkräfte in den Reihen, die gemeinsam 20 Treffer erzielt haben, also genauso viele wie Retzbach insgesamt. Während die Gäste auf den erneut gesperrten Mirco Zimmermann verzichten müssen, wird wohl Maximilian Köstler nach seiner mehrwöchigen Verletzung erstmals zum Einsatz kommen.
Zwei Teams mit Rückenwind
Kann die DJK Altbessingen ihren Rückwind aus dem jüngsten 8:1-Heimsieg über Unterspiesheim auch ins Spiel nach Rödelmaier mitnehmen? In der Partie der Bezirksliga Ost, die am Sonntag in der Rhön stattfindet, stehen sich zwei Teams gegenüber, die einen Lauf haben: Altbessingen hat zuletzt dreimal in Folge nicht verloren, Rödelmaier ganze sechsmal – zuletzt am 29. September.
Spielplan
Bezirksliga West
Samstag, 23. November, 14 Uhr: TSV Uettingen – SV Erlenbach/Main; Sonntag, 24. November, 14 Uhr: Spfrd Sailauf – TSV Keilberg, Südring Aschaffenburg – TV Wasserlos, SpVgg Hösbach-Bahnhof – TuS Leider, SSV Kitzingen – TSV Lohr, DJK Hain – TSV Rottendorf, TSV Heimbuchenthal – TSV Retzbach, TSV Neuhütten-Wiesthal – TuS Frammersbach (Neuhütten).
Bezirksliga Ost
Sonntag, 24. November, 14 Uhr: TSV Gochsheim – FC Thulba, SV Rödelmaier – DJK Altbessingen, TSV Forst – FC Bad Kissingen, SG Oberschwarzach/Wiebelsberg – Spfr. Steinbach (Wiebelsberg), DJK Dampfach – TSV Bergrheinfeld, FC Westheim – FC Sand II, TSV Münnerstadt – TSV/DJK Wiesentheid, SV-DJK Unterspiesheim – DJK Hirschfeld.