Basketball: Regionalliga Südost, Gr. Nord, Frauen
TV Marktheidenfeld – BG Litzendorf 59:67 (37:27)
Die Basketballerinnen des TV Marktheidenfeld haben gegen den Tabellenführer BG Litzendorf mit 59:67 (37:27) verloren. Eine starke Leistung in der ersten Halbzeit war gegen den langjährigen Konkurrenten und aktuellen Regionalliga-Spitzenreiter nicht ausreichend. Am Ende stand eine verdiente Niederlage für den TVM.

Dennoch zeigte sich Trainer Fabian Barthel nicht enttäuscht vom Ergebnis, sondern zollte seinem Team Respekt für die aus seiner Sicht "überraschend enge Partie". Der Trainer hatte ob der aktuellen sportlichen Situation mit einer deutlicheren Niederlage gerechnet. "Litzendorf trainiert seit Anfang August als Team zusammen, dazu kennt sich das Team seit Jahren und ist aufeinander abgestimmt.“ Zweiteres gilt zwar auch für die TVM-Frauen, jedoch war die Saison-Vorbereitung alles andere als geordnet verlaufen.
In der ersten Halbzeit präsentierte sich Marktheidenfeld als ebenbürtiger Gegner. Eine gut funktionierende Pressverteidigung, schnelle Ballgewinne und überlegt herausgespielte Korberfolge führten zu einer 16:10-Führung Ende des ersten Viertels. Da sowohl Einstellung als auch Wurfglück im zweiten Viertel anhielten, setzte sich die Heimmannschaft bis auf 37:22 (18.) ab. Litzendorfs Trainer Florian Hager beschrieb die erste Halbzeit aus seiner Sicht: "Wir waren überhaupt nicht bereit, zu langsam, zu unkonzentriert. Wir hatten uns unter der Woche natürlich auf die Gegnerinnen vorbereitet, aber das Team hat davon leider nichts umgesetzt."
Taktische Umstellung in der Pause
Hager fand in der Halbzeitpause jedoch die passenden Worte und führte eine taktische Änderung ein: "Wir bekamen in der Mannverteidigung überhaupt keinen Zugriff auf unsere Gegnerinnen. Deshalb haben wir uns für eine Zonenverteidigung entschieden." Mit diesem Kniff stellte er Marktheidenfeld vor große Probleme. Nicht nur dass im Angriff oftmals die falschen Optionen gewählt wurden und kaum offensive Durchschlagskraft entstand, auch in der Verteidigung leistete sich der TVM plötzlich viele Unzulänglichkeiten, die Litzendorf zu einfachen Punkten nutzte. Der Zehn-Punkte-Vorsprung zur Halbzeit schmolz schnell dahin und nach dem dritten Viertel betrug der Vorsprung nur noch drei Punkte (44:41).
Im Schlussabschnitt sah es zunächst so aus, als würde die BG das Spiel schnell zu ihren Gunsten drehen. Über 46:46 (32.) bauten die Spielerinnen dank eines 9:0-Laufs die Führung auf 55:46 aus und sahen vier Minuten vor Schluss bereits wie die sicheren Siegerinnen aus. Ein 12:4-Lauf der Marktheidenfelderinnen wendete jedoch das Blatt erneut – in der 38. Minute ging das Spiel gefühlt wieder bei Null los. Beide Teams lagen mit 59:59 gleichauf.
Erster Sieg nach vielen Niederlagen
Litzendorf kämpfte jedoch weiter um den Sieg, nicht schon wieder wollte sich das Team aus Oberfranken in der Renkhoff-Halle geschlagen geben. Dank sechs sicher verwandelter Freiwürfe und guter Verteidigungsaktionen stellte Litzendorf in der Schlussminuten de Sieg sicher. BG-Trainer Hager beschrieb nach dem Sieg seine Gefühlslage: "Ich bin jetzt seit drei Jahren Trainer der Damenmannschaft, und wir haben noch nie in dieser Halle gewonnen, es wurde Zeit und ich freue mich riesig für meine Spielerinnen. Ich kann die taktischen Züge nur aufzeichnen, die Umsetzung obliegt meinem Team." Auch den Spielerinnen war die Freude deutlich anzusehen, als sie sich beim Schlusspfiff freudestrahlend in den Armen lagen.

TVM-Trainer Barthel war trotz der Niederlage nicht unzufrieden mit dem Spiel. "Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir zum aktuellen Zeitpunkt so gut mithalten können. Unsere Schwächen im Spiel gegen die Zonenverteidigung waren aber zu groß. Und auch die Ausgeglichenheit des Gegners stellte für uns heute ein Problem dar."
Barthel spielt darauf ab, dass bei Litzendorf gleich vier Spielerinnen zweistellig punkteten, darunter die ehemalige TVM-Spielerin Anne Pfister. Für Annes Schwester Margret im Marktheidenfelder Trikot war nach dem Spiel schmunzelnd klar: "Eigentlich wollte Anne heute bei mir übernachten. Nach ihrer Leistung gegen uns kann sie schauen, wo sie unterkommt."
Nun geht es nach Neustadt an der Waldnaab
Am kommenden Wochenende reisen die TVM-Spielerinnen in die Oberpfalz, nach Neustadt an der Waldnaab. Laut Barthel ein Gegner der absolut schlagbar ist. "Und vielleicht bietet sich auch die Möglichkeit, die ein oder andere taktische Ausrichtung im Echtbetrieb zu üben."
Topwerferinnen, Marktheidenfeld: Barthel 23, M. Pfister 19, Wassermann 9; Freiwurfquote: 67% (18 von 27 Freiwürfen); Litzendorf: Goller 15, Mendler 15, A. Pfister 12, Hager 11, Schrüfer 8; Freiwurfquote: 76% (16 von 21).
Zwischenstände: 16:10 (10. Minute), 37:27 (20.), 44:41 (30.), 59:59 (38.), 59:67 (40.). Zuschauende: 50.