"Jaaaa!" Laute Rufe der Erleichterung schallten am späten Samstagnachmittag kurz vor 18 Uhr immer wieder über den Sportplatz in Steinfeld. Ausgestoßen wurden diese von den Fußballern des gastgebenden FV Steinfeld/Hausen-Rohrbach, die sich eben durch einen 3:0 (2:0)-Sieg über den direkten Konkurrenten FV Gemünden/Seifriedsburg am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der Kreisliga Würzburg 2 gesichert und den Gegner in die Relegation gegen den Abstieg geschickt hatten.

Während der Trainer der Heimelf, Szymon Dynia, seine Spieler strahlend umarmte, wurden schon die ersten mit Bier gefüllten Maßkrüge gereicht, die die siegreichen Fußballer auf dem von der Sonne beschienen Rasen auch in großer Geschwindigkeit leerten.
"Es waren schwere Wochen", sagte der zur neuen Saison zum Kreisklassisten TSV Erlabrunn wechselnde Dynia, der wegen einer Verletzung nicht selbst gespielt hatte, mit Blick auf den erfolgreich bestandenen Abstiegskampf. Doch am letzten Spieltag gegen Gemünden/Seifriedsburg war seine Mannschaft da gewesen. "Wir haben gesagt: Wir spielen zuhause und geben dem Gegner keinen Zentimeter Platz", berichtete Dynia, dass er seine Mannschaft auf ein kämpferisches Spiel eingestimmt habe.

Und die setzte das Vorgegebene perfekt um: Die Gastgeber warfen sich in jeden Zweikampf, setzten jedem Ball nach und zeigten so, mit welch großem Willen sie ans Werk gehen wollten. Voran ging da ein Routinier wie Christian Gehrling, der nicht nur zwei Tore erzielte, sondern auch eine Vielzahl wichtiger Zweikämpfe gewann. Mit dieser Intensität, die die Kicker von der Fränkischen Platte auf den Rasen brachten, konnte die FV Gemünden/Seifriedsburg an diesem Samstag nicht mithalten.
Dabei waren die Gäste mit guten Voraussetzungen angereist: Sie hatten ihre vorangegangenen beiden Spiele gewonnen, Trainer Jens Fromm stand in dieser entscheidenden Partie selbst als zentraler Abwehrspieler auf dem Platz. Doch als es darauf ankam, war das Team nicht da. "Es war einfach zu wenig. Wir hatten nicht eine klare Torchance", stellte Sportleiter Thorsten Legezda wenige Minuten nach dem Abpfiff fest, als seine Spieler geknickt um die Auswechselbank herumsaßen und Trainer Fromm schon in die Kabine verschwunden war.
Nun Relegation gegen den FV Thüngersheim
"Wir müssen uns anders präsentieren", erklärte Legedza mit Blick auf die nun anstehende Relegation, in der Gemünden/Seifriedsburg am Samstag, 3. Juni, in Karlstadt gegen den FV Thüngersheim (2. der Kreisklasse Würzburg 2) spielt. Der Sportleiter hofft, dass seine Mannschaft aus dem Spiel in Steinfeld Lehren für die kommende Aufgaben ziehen möge.

Die dritte Mannschaft, die vor dem letzten Saisonspieltag noch Gefahr gelaufen war, in die Abstiegsrelegation zu rutschen, war der FV Karlstadt. Der spielte 28 Kilometer südlich von Steinfeld beim Meister FV Helmstadt. Trotz einer 0:1-Niederlage lag Karlstadt am Ende wegen des gewonnenen direkten Vergleichs vor der punktgleichen FV Gemünden/Seifriedsburg, gerettet durch den Sieg des FV Steinfeld/Hausen-Rohrbach.
Dass es auf der Homepage des Bayerischen Fußball-Verbands keinen Liveticker vom Spiel in Steinfeld gab und auf diesem Weg keine Zwischenstände vom wichtigen Parallelspiel in Helmstadt ankamen, konnten die Karlstadter verkraften. "Wir hatten Leute in Steinfeld, die uns auf dem Laufenden gehalten haben", berichtet Karlstadts Co-Trainer Christoph Keller.
Feiern im Sportheim und in der Altstadt
So begannen die Gäste bereits in den letzten Minuten der Partie auf dem Helmstadter Waldsportplatz ihre Nichtabstiegs-Feierlichkeiten, weil ihnen übermittelt worden war, dass Steinfeld/Hausen-Rohrbach 3:0 führte und das Geschehen im Griff hatte.
Nach der Heimfahrt ging es zunächst ins Sportheim des FV Karlstadt, wo eine Spielerin des Frauenteams 30. Geburtstag feiert, anschließend machten die Spieler, wie Christoph Keller es formulierte, "die Altstadt unsicher".