Der aus Karlstadt stammende Fußball-Weltenbummler Thilo Wilke ist eine Station weitergezogen. Der 28-jährige offensive Mittelfeldspieler hatte ja bei den Hamilton Wanderers in der ersten neuseeländischen Liga unterschrieben, dort aber seinen Kontrakt nach sieben Spielen wieder aufgelöst.
Probleme im Umfeld seines Klubs
„Fußballerisch war alles perfekt“, so Wilke. Sechs Mal war er in der Startelf gestanden, ein Mal wurde er eingewechselt, erzielte ein Tor, legte zwei Treffer auf - und stand zwei Mal in der Elf des Spieltags. „Es hat aber im Umfeld einiges nicht gepasst. Die Chemie im Team stimmte nicht und die Stadt Hamilton selbst hat mir auch nicht viel gegeben.“ Also brach Wilke seine Zelte im Januar ab und kam für zweieinhalb Wochen zu seinem Spielerberater nach Köln. In dieser Zeit trainierte er bei Fortuna Köln und dem Wuppertaler SV mit, absolvierte zudem ein Testspiel mit Lokomotive Leipzig und nutzte eine Stippvisite in der Heimat für ein Handball-Match, Wilkes zweiter Sportart, bei seinem Heimatklub TSV Karlstadt. Zu einem Vertragsabschluss bei einem deutschen Verein kam es aber nicht.
"Die Chemie im Team stimmte nicht und die Stadt Hamilton selbst hat mir auch nicht viel gegeben."
Thilo Wilke über die Gründe seiner Vertragsauflösung in Neuseeland
„Irgendwie hatte ich kein Interesse am deutschen Winter“, begründet der Sportler, warum es ihn wieder in die Ferne zog. „Hier bin ich froh, dass ich abends bei 30 Grad im T-Shirt draußen sitzen kann.“ Mit „hier“ meint Wilke Australien. Er ist nach Adelaide zurückgekehrt und nimmt das Angebot seines Ex-Klubs Para Hills Knights (zweite australische Liga) an, dort eine weitere Saison zu spielen. „Irgendwie habe ich mich ein bisschen in Adelaide und diesen Klub verliebt“, sagt der gebürtige Karlstadter.
150 000 Euro "Marktwert"
Die fußballerische Reise über mehrere Kontinente ließ übrigens den "Marktwert" des einstigen Landesliga-Kickers der FT Schweinfurt und des TSV Abstwind gehörig steigen. Das Internetportal „transfermarkt.de“ listet Wilke aktuell mit 150 000 Euro. Das entspricht durchaus einem Drittliga-Spieler - wenn man denn den Zahlen glauben mag.