In den meisten der insgesamt zwölf Altersklassen bei den unterfränkischen Tennis-Jugendmeisterschaften sind die topgesetzten Spielerinnen und Spieler ihren Erwartungen gerecht geworden.
Laurenz Link von Weiß-Blau Würzburg bei den U-18-Junioren und Ana Brand vom TVA 1860 Aschaffenburg bei den U-18-Juniorinnen setzten sich klar durch. Auch eine Altersklasse darunter, bei den U-16-Junioren, ließ sich Brands Vereinskollege Ben Ostheimer den Erfolg nicht nehmen, obwohl ihn Anton Beyes (TSC Heuchelhof) im Finale richtiggehend herausforderte.
Jule Hain spielt auch die langwierigen Ballwechsel geduldig zu Ende
Für eine Überraschung sorgte aber Jule Hain von Ausrichter TSV Karlstadt bei den U-16-Juniorinnen. Sie bewies in mehreren engen Sätzen starke Nerven und spielte auch langwierige Ballwechsel geduldig zu Ende. "Eigentlich hatten wir uns gar keine Chance ausgerechnet", gestand ihre Mutter und Jugendleiterin Sonja Hain, die das Turnier für die Tennisabteilung des Karlstadter Vereins mitorganisierte.
Ob es ein Vorteil war, dass sowohl Jule Hain als auch ihre spätere Finalgegnerin Anabell Sacher vom TC Schweinfurt im Achtelfinale eben kein Freilos hatten? Wohl ja, denn Hain setzte sich mit 6:1, 6:2 gegen Marina König (TC Burgsinn) durch, und Sacher siegte gegen Hains Vereinskollegin und Trainingspartnerin Emily Köhler mit 6:3, 6:0.
In der Runde der letzten Acht gelang Hain der erste Coup: Die ungesetzte 14-Jährige, die zu den jüngsten Spielerinnen ihrer Altersklasse zählte, setzte sich gegen die an Nummer drei gesetzte Hannah Stenger (TC Aschaffenburg) mit 6:2, 7:6 durch. Im Halbfinale folgte der zweite: Die Schülerin des Johann-Schöner-Gymnasiums siegte in einem Dreisatz-Krimi mit 6:2 6:7, 10:8 auch gegen die an Nummer zwei gesetzte Aschaffenburgerin Hannah Beisel.
Zwei ungesetzte Spielerinnen zogen ins Finale der weiblichen U 16 ein
Sacher zog nicht weniger spektakulär ins Finale ein, indem sie sich gegen Joy Junker (SC Aschaffenburg) mit 7:6, 5:7, 10:7 durchgesetzt und durch ein 6:0, 6:2 gegen Johanna Harzer ein Karlstadter Finale verhindert hatte. Harzer hatte zuvor die an Nummer eins gesetzte Antonia Schuck (TC Aschaffenburg) rausgeworfen. Hain entschied im Endspiel (7:6, 6:2) den ersten Satz im Tiebreak für sich und ließ sich im zweiten ihren ersten Turniersieg auf Bezirksebene nicht mehr nehmen.

Dass es bei den Karlstadter Tennis-Juniorinnen derzeit gut läuft, zeige auch, dass der TSV gleich zwei U-18-Teams mit je mehr als zehn Spielerinnen, darunter Hain, Harzer und Köhler, für die am 12. Juni beginnenden Medenspiele gemeldet habe, fügte Sonja Hain an.
Zufrieden waren die Organisatoren, dass es ihnen am Pfingstwochenende trotz Windböen am ersten und eines kurzen Regenschauers am letzten Tag gelungen war, "die Spiele zügig durchzuziehen", berichtete Hain. Das Turnier sei nur einmal kurz unterbrochen gewesen.
Zudem sei "die Bereitschaft mitzuhelfen" in der 300 Mitglieder zählenden Abteilung groß gewesen. Viele hätten mit angepackt. "Bei den Turnieren funktionieren wir immer besser zusammen", stellte Hain fest – eine Aussage, die sich diesmal auch auf den Court übertragen ließ.