Sichtlich erleichtert war Andreas Brendler, Cheftrainer des Bayernligisten TSV Großbardorf, nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Quirin Demlehner. Seine Mannschaft hatte eben durch einen 4:2 (1:0)-Erfolg gegen die DJK Don Bosco Bamberg wichtige Punkte geholt. "Endlich haben wir ein Schlüsselspiel für uns entschieden und Glück gehabt", atmete er auf.
Damit dachte er an die Szene neun Minuten vor dem Abpfiff, als ein Schuss von Osama Alawami so abgefälscht wurde, dass er über den überragenden Bamberger Schlussmann Michael Edemodu hinweg zur dritten Führung der Grabfeld-Gallier ins Bamberger Gehäuse flog. Zweimal hatten die vor der Partie punktgleichen Gäste die Führung der Platzherren jeweils egalisiert.

Ein drittes Mal gelang ihnen das nicht. Als Shaban Rugovaj mit dem Schlusspfiff einen Foulelfmeter sicher verwandelte, wurde das Ergebnis sogar auf 4:2 in die Höhe geschraubt. Dieser Dreier war hochverdient, wie beide Trainer, auch Bambergs Andreas Baumer, in der Pressekonferenz sagten. "Unser Sieg ist absolut verdient. Wir hatten die weitaus größere Anzahl von hochkarätigen Chancen. Aber der Bamberger Keeper stand meinen Schützlingen des Öfteren im Wege", so Brendler.
Nicht in der elften Minute, als sich Tim Strohmenger bis zur Grundlinie durchtankte, das Leder mustergültig für Jannik Göller nach innen spielte, sodass dieser den Ball nur noch über die Linie schieben musste. Anschließend hatte Göller noch zweimal das 2:0 auf dem Fuß: Erst traf er nach Vorarbeit von Tim Stecklein die Oberkante der Latte, um dann die Kopie des Führungstreffers zu vergeben, als er freistehend aus drei Metern das leere Tor nicht traf. So blieb es bei der knappen Bardorfer Führung zur Pause.
Dass Baumer mit seinem Team überhaupt nicht zufrieden war ("Wir hatten viel Glück, nur 0:1 hinten zu liegen"), zeigte er mit drei Auswechslungen zu Beginn der zweiten Hälfte. Er besaß ein gutes Händchen. Sebastian Lorz, einer der drei Neuen, bereitete den 1:1-Ausgleich von Dominik Sperlein vor. Die Hausherren gingen, begünstigt durch einen Riesenlapsus von Simon Heinz, der das Leder an Simon Götz verlor, zum zweiten Mal in Führung. Götz ließ Edemodu keine Abwehrchance.
Als Nico Ott wegen wiederholten Foulspiels den Platz verlassen musste, schien die Partie zugunsten der Grabfelder entschieden. Der Schein trog. Die Gäste stellten in Unterzahl den Gleichstand durch den Treffer von Max Eckstein wieder her.
Es folgte die beschriebene Szene kurz vor dem Abpfiff, die die dritte spielentscheidende Führung für die Platzherren brachte und Brendler beruhigter in den viertägigen Kurzurlaub ins Allgäu fahren ließ.
Großbardorf: Zwickl - J. Binder, Mangold, Alawami, Schwab - Müller, S. Götz - Stecklein (82. Schmid), Strohmenger (85. Zeitler) - Reiher (75. Peci), Göller (64. Rugovaj).
Bamberg: Edemodu - Schneider (46. Littke), Ott, Pfeiffer, Hümmer (46. Lorz) - Hüttner (46. Baumgärtner), Heinz (64. Grasser) - Hörnes, Eckstein (76. Pfister) - Trawally, Sperlein.
Schiedsrichter: Quirin Demlehner (Nürnberg). Zuschauende: 150. Tore: 1:0 Jannik Göller (11.), 1:1 Dominik Sperlein (47.), 2:1 Simon Götz (56.), 2:2 Marc Eckstein (67.), 3:2 Osama Alawami (81.), 4:2 Shaban Rugovaj (90., Foulelfmeter). Gelb-Rot: Nico Ott (66., Bamberg).