„Wir sind befangen.“ Irgendwie wussten die Fans der TSG Bastheim beim Endspiel der D-Junioren nicht, auf welche Seite sie sich schlagen sollten. Immerhin war es „ein betriebsinternes Derby“ wie es Matthias Bocklet bei der Siegerehrung ausdrückte.
Die TSG hatte zwei Teams gemeldet: Eins unter TSG Bastheim, eins unter RSV Wollbach, damit alle Akteure die Möglichkeit hatten, zum Einsatz zu kommen. Die Wollbacher wurden verstärkt durch Markus Baumeister und Fabian Türk, die entscheidenden Anteil daran hatten, dass der RSV ins Finale einzog. Dort sorgte Janick Schuck für das 1:0, er drückte die Flanke von Martin Maier mit dem Bauch über die Linie. Als dann Markus Baumeister ein tolles Solo zum 2:0 abschloss, schien die Sache gelaufen zu sein. Doch Bastheim gab lange nicht auf, allerdings fiel der Anschlusstreffer durch Sophie Schultheis zu spät, mehr war nicht mehr drin.
Dramatisches Endspiel
Nur mit Mühe konnte der Spielführer der E-Junioren der TSG Bastheim, Burkard Euring, den Siegerpokal in die Höhe stemmen. Doch ruckzuck waren seine Mitspielerinnen und Mitspieler da, um zu helfen. Denn ihr Kapitän hatte sich beim Siebenmeterschießen verletzt und konnte nur unter Schmerzen die Siegerehrung verfolgen. Dafür feierte seine Mannschaft umso ausgiebiger. 7:6 hieß es am Ende im Finale zwischen der TSG und dem VfL 1860 Spfr. Bad Neustadt, nachdem es in der regulären Spielzeit keine Entscheidung gab. Das Endspiel war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten und war zweifellos der Höhepunkt dieses Wettbewerbs. Beim Elfmeterschießen wurden die Nerven der Akteure sowie der Fans nochmal extrem gefordert. Doch als der TSG-Keeper Julian Will den entscheidenden Schuss hielt, gab es kein Halten mehr für die Bastheimer.
Trainer Thomas Löhrlein war sichtlich stolz auf seine Truppe. Der VfR Bischofsheim schaffte es bei den F-Junioren bis ins Finale, traf dort auf einen ebenso starken TSV Nüdlingen. Die beiden Teams schenkten sich nichts. Patrick Iff brachte Nüdlingen in Führung, Janick Kleinheinz glich noch vor der Pause nach einer tollen Einzelleistung aus. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie gutklassig, was die Zuschauer mit reichlich Beifall honorierten. Das Finale sahen gut und gerne 300 Zuschauer. Tore fielen in der zweiten Halbzeit keine mehr, so musste das Siebenmeterschießen die Entscheidung bringen. Und da hatten die Nüdlinger die besseren Schützen in ihren Reihen, sie gewannen 6:4 und durften den Wanderpokal in Empfang nehmen.
Tränen schnell getrocknet
„Brend rennt.“ Nicht nur der „Stadionsprecher“ des SV Burgwallbach, Gerhard Hartmann, war am beeindruckt vom Offensivdrang der G-Junioren des TSV Brendlorenzen, der aber im Finale vom TSV Mellrichstadt (4:1) gestoppt wurde. Damit holten sich die Mellrichstädter wie schon eine Woche zuvor beim eigenen Turnier den Siegerpokal.
Zwar gab es nach dem Schlusspfiff einige Tränen im Lager des TSV Brendlorenzen, aber die waren dann doch wieder schnell verflogen. Mehr Aufregung herrschte da schon während der Partie, als die Turnierleitung den Ablauf der ersten acht Minuten vom Balkon des Sportheimes akustisch signalisierte. Den Pfiff vernahmen zwar die Brendlorenzer und stellten den Spielbetrieb ein, zumal auch ein Akteur von ihnen verletzt am Boden lag, doch der Schiedsrichter auf dem Platz und die Mellrichstädter hörten das Signal nicht.
Das Spiel lief weiter und Mellrichstadt nutzte die Verwirrung des Gegners zu einem Treffer. Dass dies Diskussionen nach sich zog, war klar, aber der Referee beharrte – den Statuten nach zu Recht – darauf, dass er das Spiel abpfeift.