Antonia Back aus Blankenbach bei Aschaffenburg steht vor dem Höhepunkt ihrer bisherigen schießsportlichen Karriere. Die 21-jährige Studentin wird am Freitag, 25. März, bei der Europameisterschaft im norwegischen Hamar im Einzelwettbewerb mit dem Luftgewehr an die Schießstände treten. Die junge Schützin ist eng mit dem SV Lauertal Burglauer verbunden, mit dem sie große Erfolge feierte.
Eine absolute Leistungsträgerin
Vor elf Jahren startete sie ihre Laufbahn bei ihrem Heimatverein SV Schimborn. 2015 wechselte sie zum Zweitverein SV Lauertal Burglauer – dem Ort, wo ihr Vater Bernd herstammt und ihr Großvater, Altbürgermeister Kurt, lebt. "In Burglauer wurde sie in kürzester Zeit eine absolute Leistungsträgerin", lobt Schützenmeister Wolfgang Back das Talent.
In 47 Wettkämpfen verließ Antonia Back 43 Mal als Siegerin den Schießstand. Sie errang mit der SV-Mannschaft Meisterschaften in der Unterfranken- und Bayernliga und schaffte den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd. "Dort war sie der Garant für den Klassenerhalt", sagt Back. Mit ihren starken Leistungen habe sie die Aufmerksamkeit einiger Bundesligisten geweckt und wechselte zur Saison 2019/2020 zum SV Pfeil Vöhringen in die 1. Bundesliga. Dort gehörte sie ebenfalls zu den Leistungsträgern und krönte eine starke Runde inklusive eines neuen deutschen Mannschaftsrekords mit dem Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft.
Ruhige Hand und zielsicheres Auge
Mit einem Vorbereitungslehrgang, der noch bis Dienstag dauert, begann für Antonia Back die heiße Phase der Vorbereitung. Vor der Nominierung hatte sich die junge Schützin durch drei Qualifikationsrunden gekämpft. Zuerst Anfang Dezember in Dortmund, bei der das Teilnehmerfeld von 30 Schützinnen auf acht reduziert wurde. Back bewies eine ruhige Hand und ein zielsicheres Auge, was in ihrem zweiten Jahr in der Erwachsenenklasse mit dem fünften Platz gegen National- und Landeskaderschützinnen belohnt wurde.
In der zweiten Runde legte sie mit Rang drei noch eins drauf und schaffte den Sprung in den Pool, aus dem die drei Teilnehmerinnen für die EM-Wettkämpfe in einer dritten Sichtung ermittelt wurden. Nach einer äußerst knappen Entscheidung (0,3 Ringe Rückstand auf Rang drei) nach insgesamt 300 Wettkampfschüssen lag Antonia Back zunächst nur auf dem undankbaren vierten Platz.
Große Überraschung und große Freude
Umso größer die Überraschung und Freude, als sie Anfang März auf Empfehlung des Bundestrainers durch den Sportausschuss des Deutschen Schützenbundes als dritte Frau für die Wettkämpfe nominiert wurde. Im "Vikingskipet" (Wikingerschiff) von Hamar bildet Antonia Back mit ihren Teamkolleginnen Anna Janßen (SSG Kevelaer) und Lisa Müller (Weingarten) das deutsche Frauenteam.