Mit der DJK Schönau wird in Sportlerkreisen der Region seit jeher vor allem das Rhönrad als Markenkennzeichen verbunden. Dies ist nicht verwunderlich, wurde das Sportgerät doch vor nunmehr fast einem Jahrhundert in der Brendtalgemeinde erfunden. Über Jahrzehnte und auch heute sind die Turnerinnen und Turner der DJK Schönau bei Wettkämpfen mit ihrem Rhönrad erfolgreich.
Nur ein Reifen
Ein recht ungewöhnliches Bild zeigte sich allerdings vor kurzem in der DJK-Sporthalle. Auch da standen Sporträder im Vordergrund. Nicht aber das Rad mit den zwei Reifen, sondern eben ein neues Sportrad, ein Rad mit lediglich einem Reifen, ein Cyr-Wheel, ganz kurz und bündig auch „Cyr“ genannt. Seit fünf Jahren hat der Bayerische Turnverband und auch der Internationale Turnverband das Cyr in sein Wettkampfprogramm aufgenommen, ein erster Lehrgang wurde nun auch in Schönau veranstaltet.
Es war beeindruckend, wie die sechzehn Teilnehmer an diesem Lehrgang mit diesem noch recht neuen Sportgerät umgingen. Schließlich wurde der Lehrgang von der aktuellen Weltmeisterin in dieser Turndisziplin, Carmen Lück vom Verein SV Donaustauf, geleitet. Sowohl das Rhönrad als auch das Cyr verlangten von den Turnern große körperliche Fitness und Gleichgewichtsgefühl. Die damit verbundenen Gewichtsverlagerungen bei der Übungen spiele hier wie dort eine außerordentliche große Rolle, erläuterte die Lehrgangsleiterin. Die Reduzierung auf einen Reifen mache allerdings das Cyr noch schneller.
Namensgeber aus Kanada
Für die Abteilungsleiterin Rhönrad bei der DJK Schönau, Anita Wagner, ist deshalb eine Trainingseinheit mit dem Cyr auch eine sehr gute Vorbereitung für das Rhönradturnen. Da werde eine sehr gute Verbindung hergestellt. Man könne mit der Handhabung des Cyr durchaus auch die Leistung beim Rhönradturner verbessern. Das Cyr-Turnen ist eine verhältnismäßig junge Sportart und hat ihren Namen von Daniel Cyr, einem kanadischen Turnakrobaten erhalten, welcher mit diesem Gerät erstmals im Jahr 2003 bei einem Turnfestival in Paris für Aufsehen sorgte. Richtig bekannt wurde es aber bei der Schauvorführung zur Abschlussfeier der olympischen Spiele in Turin im Jahr 2006. Seit 2013 werden sowohl nationale Meisterschaften als auch Weltmeisterschaften ausgetragen.