Was war das nur für eine verrückte Saison für die Ringer des RSV Schonungen? Am Ende musste das Team um Trainer Marco Greifelt sogar noch einmal richtig zittern. Letztlich kamen die "Mattenfüchse" bei der Rückkehr in die Bayernliga als Tabellenvierter mit einem blauen Auge davon.
Dabei wäre vielleicht sogar die Meisterschaft drinnen gewesen, rechnet Coach Greifelt im Gespräch bei seinem Rückblick auf die Saison 2023 der Bayernliga Nord vor. Aber von Beginn an. Der Landesliga-Meister des vergangenen Jahres legte eine zunächst furiose Rückkehr in die Bayernliga hin – mit zwei Siegen, dem 15:12 beim späteren Meister AC Regensburg und dem 24:11-Heimsieg gegen die WKG Neumarkt/Amberg.
Dann folgte der erste kleine Rückschlag: die so knappe wie unnötige 16:17-Derbyniederlage beim TV Unterdürrbach. Einer von vier Saisonkämpfen, in dem ein Punkt über Sieg und Niederlage entschied. Drei davon gingen eben knapp verloren. "Wenn wir die alle gewonnen hätten, hätten wir am Ende genauso viele Punkte wie der Meister gehabt", bemerkt Greifelt. Taten die Schonunger aber nicht. "So hatten wir dann einen spektakulären Saisonverlauf", erklärt Greifelt. "Nervlich war das nicht so, wie es hätte sein sollen."
Derby-Niederlagen gegen Unterdürrbach als Schönheitsfehler
Nach der 9:17-Auswärtsniederage beim an diesem Wettkampftag starken Schlusslicht SC 04 Nürnberg am drittletzten Spieltag, spitzte sich die Situation der Schonunger zwei Wochenende später nämlich gewaltig zu. Der RSV hätte theoretisch am letzten Kampftag der Bayernliga-Saison noch absteigen können. Bei der WKG Forchheim/Bamberg zeigte der RSV hinten raus aber doch noch, dass man auch knappe Dinger für sich entscheiden kann. Mit 17:16 gewann Greifelts Mannschaft und sicherte sich somit aus eigener Kraft den Klassenerhalt.
Am Ende erwischte es doch die Nürnberger, die ihren letzten Kampf gegen die WKG Neumarkt/Amberg verloren haben. Schonungen beendete die Runde mit einer ausgeglichenen Bilanz von sechs Siegen und sechs Niederlagen. Beide Derbys gegen Unterdürrbach gingen verloren. Zumindest jeweils ein Unentschieden hätte sich Greifelt in den Duellen gewünscht. "Wir hatten in dieser Saison etwas Pech. Der vierte Platz war hart verdient", sagt er und lacht.
Die Oldies Dimitri Andronov und Mike Gärtner als Vorbilder
Makellos präsentierte sich, wie schon in der vorigen Saison, Tobias Hofmann, der alle seiner zehn Kämpfe gewann. Davon sechs vorzeitig, zwei durch Schultersiege. Mit einer weißen Weste ging auch "Oldie" Mike Gärtner durch die Saison. Das Schwergewicht gewann alle drei Kämpfe. Auch ein anderer Veteran, Dimitri Andronov, sammelte Sieg um Sieg, acht an der Zahl und verlor nur einen einzigen. "Beide gehen auf die Fünfzig zu. Wahnsinn, was für Leistungen beide auf die Matte gebracht haben", lobt Greifelt seine Schützlinge Gärtner und Andronov. "Das sind wirkliche Vorbilder." Auch die junge Kämpfer hätten sich in der höheren Spielklasse gut weiterentwickelt, so Greifelt.
Insgesamt pilgerten über 1300 Zuschauende zu den sechs Heimkampftagen in die Schonunger Paul-Karl-Mai-Halle. Die Rekordkulisse von 300 Fans gab es freilich beim Heimderby gegen Unterdürrbach. "Es war spannend in jeder Hinsicht", fasst Greifelt noch einmal die abgelaufene Saison zusammen. "Am Ende sind wir dann doch schon sehr zufrieden." In der neuen Saison können sich die Fans aufgrund einer Umstrukturierung in der dann wieder eingleisigen Bayernliga auf einige neue Gegner freuen.