Dieser Start in eine Länderspiel-Karriere konnte sich sehen lassen. Während man beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB) noch auf die Zusage von Stürmer-Star Leon Draisaitl wartet, sorgte Dominik Bokk beim Auftakt in die WM-Vorbereitung für Aufsehen. Der Schweinfurter bereitete beide Tore beim 2:1 über die Slowakei vor und überzeugte Bundestrainer wie Kollegen mit seinem Debüt. „Ich kenne ihn seit vier Tagen, aber Schwächen habe ich noch keine gesehen“, meinte Marc Michaelis, der von Bokk den Siegtreffer mit einem sehenswerten Pass vorgelegt bekommen hatte.
Das Talent will bei der WM in der Slowakei im Mai auch für eine Zukunft in der NHL vorspielen: „Ich kann mich beweisen gegen die besten Spieler der Welt.“ Einen Vertrag in der nordamerikanischen Profi-Liga hat der 19-Jährige schon, 2018 sicherten sich die St. Louis Blues die Dienste des Stürmers. In der abgelaufenen Saison blieb er noch in der schwedischen Liga bei Meister Växjö Lakers. Beim DEB ist man bemüht, auf Vergleiche mit Draisaitl zu verzichten. „Ich will nicht zu viel spekulieren. Er hat viel Arbeit vor sich“, sagte Bundestrainer Toni Söderholm. Für Sportdirektor Stefan Schaidnagel geht es darum, dass Bokk das Talent „nachhaltig abrufen kann“.
Der 19-Jährige hat seine Laufbahn beim ERV Schweinfurt begonnen, wechselte 2014 in die Jugend der Kölner Haie, wo er 2016/17 mit 77 Scorerpunkten überzeugte. Danach ging es nach Schweden, im Juni 2018 folgte der Draft-Coup in der NHL. „Er hat Fähigkeiten und schnelle Hände, die nicht viele haben“, sagte Bundestrainer Söderholm. Bokk weiß um körperliche Defizite: „Ich muss stärker auf dem Schlittschuh werden, mehr Kraft in den Beinen haben.“ (dpa/mib)