Während viele Menschen das Weihnachtsfest nutzen, um mal zur Ruhe zu kommen, ging es bei den Mighty Dogs rund um die Festtage hoch her. Einen Tag vor dem Heiligen Abend waren die Schweinfurter zum Nachholspiel beim VfE Ulm/Neu-Ulm zu Gast und legten beim 6:3-Erfolg eine echte Zitterpartie aufs Eis. An der Aufgabe, den Pflichtsieg über das Tabellenschlusslicht am zweiten Weihnachtstag gegen favorisierte Waldkraiburger zu vergolden, scheiterten sie allerdings – wenn auch knapper, als es das Ergebnis von 2:5 vermuten lässt.
Einer, der bei beiden Partien auf dem Eis stand, um die Personalnot beim ERV kompensieren zu helfen, war Verteidiger Jona Schneider, der nach seinem Rückzug aus der ersten Mannschaft nach der abgelaufenen Saison erstaunlich schnell zurück ins Team fand. "Im ersten Spiel, war ich selbst überrascht, wie gut ich reingefunden habe", so Schneider, der sich nun aber wieder zurückzieht und den Platz im Team ab dem Nachholspiel am Dienstag in Buchloe (20 Uhr) wieder für den aus der Quarantäne entlassenen Leonardo Ewald freimacht.
Eine wilde Partie beim Schlusslicht
"Das Spiel in Ulm war nichts", meinte Schneider, was allerdings nicht nur für ihn, sondern für die gesamte Mannschaft galt. Denn beim Tabellenletzten holten die Schweinfurter zwar die fest eingeplanten drei Punkte, bescherten ihrem Trainer Andi Kleider aber sowohl aufgrund der Spielweise, als auch aufgrund des Spielverlaufs auch das ein oder andere graue Haar.
Erst verspielten die Schweinfurter gleich zweimal die Führung, gerieten dann sogar in Rückstand, um dann durch einen Shorthander von Christian Masel zurückzukommen. "Das Tor war der Game-Changer", so Kleider, der für die letzten zehn Minuten auf zwei Reihen umstellte und miterlebte, wie sein Team im Powerplay in Führung ging, diese verteidigte und in den letzten 46 Sekunden der Partie durch zwei Empty-Net-Goals sogar noch erhöhte.
Die Weihnachts-Tradition ist futsch
"Da zählte aber auch nur das Ergebnis", so Schneider, der sich aufgrund seiner Weiterbildung zum Landwirtschaftsmeister in Vollzeit aus dem Bayernliga-Team zurückgezogen hatte. Da er dabei aktuell Ferien hat, war er sofort bereit, dass Team zu unterstützen und würde dies auch künftig tun, sofern seine Zeit es zulässt.
Regelmäßiges Training ist aufgrund des hohen Lernaufwandes allerdings nicht drin. Dafür zahlte Schneider auch gegen Waldkraiburg Tribut, auch wenn es nicht an ihm lag, dass das erste Weihnachts-Heimspiel seit Jahren verloren ging. "Das Spiel ist schon wesentlich schneller als in der 1b. Das hat man bei mir heute auch in einigen Situationen gesehen", so Schneider selbstkritisch, aber auch zu Recht nicht unzufrieden.
Hood und Bär wurden schmerzlich vermisst
Denn er und seine Mitstreiter spielten im "Icedome" über 60 Minuten sehr gut mit, waren teilweise sogar das bessere Team, ließen aber im Abschluss zu viele Chancen aus. Gerade in Überzahl brachten die Gastgeber so gut wie nichts zustande, während Waldkraiburg drei von fünf Powerplays nutzte, um die Partie für sich zu entscheiden.
"Das war zwar nicht schön rausgespielt, aber eben effektiv", musste Kleider die Niederlage anerkennen, ohne seinem Team außer dem Chancenwucher Vorwürfe machen zu können. "Aber da muss man eben auch sehen, dass uns mit Dylan Hood und Kapitän Semjon Bär gleich zwei Mittelstürmer fehlen."
Die Statistik der SpieleEishockey, Bayernliga:ERV Schweinfurt – EHC Waldkraiburg 2:5 (2:2, 0:2, 0:1)Schweinfurt: Roßberg – Kleider, Hofverberg, Kröber, Marquardt, Ostertag, Schneider – Masel, Bourne, Melchior, Asmus, Manger, Grüner, Heckenberger, Schlick, Ja. Akers. Tore: 0:1 (13.) Michal Popelka (Christian Neuert), 0:2 (16.) Leon Decker (Florian Brenninger 5-4), 1:2 (18.) Christian Masel (4-5), 2:2 (20.) Masel (Joshua Bourne, Esbjörn Hofverberg), 2:3 (37.) Patrick Zimmermann (Popelka, Neuert 5-4), 2:4 (39.) Neuert (Popelka, Thomas Rott 5-4), 2:5 (60.) Neuert (4-5, EN). Strafzeiten: 10/12. Schiedsrichter: P. Sintenis/M. Reitz (M. Bösl/N. Zwingel). Zuschauer: 258.VfE Ulm/Neu-Ulm – ERV Schweinfurt 3:6 (1:1, 1:1, 1:4)Schweinfurt: Roßberg – Kleider, Hofverberg, Kröber, Marquardt, Ostertag, Schneider – Masel, Bourne, Melchior, Asmus, Manger, Grüner, Heckenberger, Schlick, Ja. Akers. Tore: 0:1 (1.) Joshua Bourne (Nils Melchior, Esbjörn Hofverberg), 1:1 (3.) Kai Laux (Steffen Kirsch, Jonas Mikulic), 1:2 (26.) Kevin Marquardt (Pascal Kröber, Hofverberg), 2:2 (34.) Michael Wirz (Felix Anwander), 3:2 (45.) Johannes Scheitle (Anwander, Laux), 3:3 (49.) Christian Masel (Hofverberg, Lucas Kleider 4-5), 3:4 (52.) Marquardt (Jonas Manger, Marcel Grüner 5-4), 3:5 (60.) Manger (Kröber, Kleider EN), 3:6 (60.) Melchior (Bourne EN). Strafzeiten: 12/10. Schiedsrichter: L. Neelsen (R. Zientek/T. Einfeldt). Zuschauer: 99.Quelle: tipo