Rund zwei Monate nach dem Gewinn der Europameisterschaft mit der deutschen Faustball-Nationalmannschaft beginnt für Maximilian Lutz und den TV Oberndorf an diesem Wochenende die Hallensaison in der Faustball-Bundesliga Süd. Der TVO, bei dem auch Ex-Weltmeister Fabian Sagstetter weiter im, im Vergleich zur vergangenen Saison unveränderten, Kader steht, startet am Samstag, 2. November, mit der Partie beim Rekordmeister TSV Pfungstadt (16 Uhr).
Die Saison findet in einem neuen Modus statt: Zunächst spielen in der Vorrunde alle neun Teams jeder gegen jeden. Die besten zwei Mannschaften der Vorrunde sind für das Viertelfinale gesetzt. Im Achtelfinale ermitteln die Dritt- bis Sechstplatzierten des Südens und Nordens in Hin- und Rückspiel die vier anderen Viertelfinalteilnehmer. Die Sieger der Viertelfinalspiele spielen beim Final Four am 22./23. Februar in Mannheim (Ausrichter: TV Käfertal) um den Titel. Die Teams auf Platz sieben bis neun ermitteln innerhalb ihrer Liga in einer einfachen Spielrunde die beiden Absteiger.
Ob der neue Modus dem TV Oberndorf entgegenkommt, wie die Saisonziele aussehen und warum Faustball trotz internationaler Erfolge ein Schattendasein fristet, darüber haben wir mit Fabian Sagstetter gesprochen:
Herr Sagstetter, lautet das Saisonziel des TVO wieder Klassenerhalt?
Fabian Sagstetter: Der Klassenerhalt hat erste Priorität. Und dann schauen wir mal, was nach vorne geht. Mal sehen, was der neue Modus für Möglichkeiten bietet. Aber dass wir nach der Vorrunde noch vorne mitspielen wollen, ist klar.
Kommt der neue Modus dem TVO entgegen?
Sagstetter: Das kann man erst danach sagen. Wenn wir rausfliegen, finden wir ihn blöd. Wenn wir gut spielen, finden wir ihn gut. Aber an sich finde ich es erst einmal cool, dass es einen neuen Modus gibt. Das ist mal etwa anderes. Und wenn man zur deutschen Meisterschaft will, muss man wieder eine Menge gute Teams hinter sich lassen.
Ist also auch eine positive Überraschung drin? Sprich: Wie stark ist die Konkurrenz?
Sagstetter: Diese erste Liga ist ziemlich ausgeglichen und auf sehr hohem Niveau. Man kann an einem guten Tag die Topteams schlagen, aber an einem schlechten auch gegen einen Absteiger verlieren. Letztlich ist alles möglich. Das hat man vergangene Saison an Calw gesehen. Das ist eine Mannschaft auf unserem Niveau, die wir in der Halle auch schlagen sollten. Die haben es zur deutschen Meisterschaft geschafft, hatten dort ein gutes Wochenende und wurden deutscher Vizemeister. So etwas ist für uns auch möglich. Aber da müssen wir schon an unserem oberen Leistungspotential spielen.

Trotz erfolgreicher Spieler – sie sind Weltmeister, Maximilian Lutz Europameister – fristet Faustball auch in unserer Region ein Schattendasein. Warum?
Sagstetter: Ich finde, Faustball ist auf einem guten Weg. Wir bekommen mehr Medienpräsenz. Die vergangene EM wurde in einer großen Halle in Mannheim vor vielen Fans gespielt und im TV übertragen. Das hat dem Faustball einen großen Push gegeben. Viele erzählen mir heute, dass sie damals die Videos gesehen oder mal reingeschaltet haben. Die deutsche Meisterschaft soll im kommenden Sommer erstmals im Zuge von "Die Finals" im Umfeld vieler anderer Sportarten gespielt und von ARD und ZDF übertragen werden. Und auch wenn wir da noch keine Super-Sendezeit bekommen, sind wir auf einem guten Weg. Durch mehr mediale Verbreitung können wir auch mehr Zuschauer bekommen. Und wir investieren gerade viel in den Nachwuchs.
Kader TV Oberndorf 2024/25: Oliver Bauer, Nicolas Bitsch, Maximilian Lutz, Robin Göttert, Fabian Sagstetter, Cedric Sauter, Johann Habenstein, Janne Habenstein.