So ist die Fußball-Weltmeisterschaft von 1974 - und speziell das zum Kampf der Systeme hochstilisierte deutsch-deutsche Spiel in der Gruppenphase - wohl noch nie erzählt worden. In ihrer Ende September erschienenen Graphic Novel "Das Spiel der Brüder Werner" entwerfen die Franzosen Philippe Collin und Sébastien Goethals einen Agententhriller, der mit zwei Waisenkindern im Berlin der Nachkriegszeit beginnt und mit zwei Stasi-Agenden am Spielfeldrand des internationalen Wettbewerbs 1974 endet. Wer sich den 134 eindrucksvoll illustrierten Seiten des Comics widmet, sollte daher nicht nur sportliches, sondern auch geschichtliches Interesse mitbringen. Denn das Bruderduell findet nicht nur auf dem Platz, sondern auch zwischen den Geschwistern Andreas und Konrad Werner und vor allem dem kapitalistischen und dem sozialistischen System statt.
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