Über den Sommer war es in Würzburg auf der Eisbahn am Nautiland ziemlich still. Das ändert sich jedoch nun mit dem Start der neuen Bezirksliga-Saison im Eishockey. Die Eisbären, wie sich das Team des ESV Würzburg nennt, steigen am Samstag, 4. November, bei der Reserve des ERV Schweinfurt in die neue Runde ein (Beginn 17.30 Uhr). Am Kader der Eisbären hat sich in der Vorbereitung viel getan, zumindest auf dem Papier.
So verließ David Franek neben den Hildenbrand-Geschwistern Martin und Max den Verein in Richtung Haßfurt. Auch Andy Dresel ist nicht mehr Teil des Teams – er verkündete sein Karriereende. "Ein vor allem menschlicher Verlust", beschreibt Martin Oertel, Sportlicher Leiter und Trainer der Würzburger, den Abgang des Angreifers. Ebenso wird Alexander Weiß nicht mehr bei den Eisbären zu sehen sein.
Michael Fichtl ist zurück
Für die abgewanderten Spieler gibt es aber neue: So trägt der in der Region durch seine Ex-Vereine Schweinfurt, Haßfurt und Bad Kissingen bekannte Torwart Timo Jung jetzt das Leibchen des ESV. Erfreulich aus Sicht der Würzburger, dass Michael Fichtl aufs Eis zurückkehrt, nachdem er aufgrund einer Verletzung die vergangene Saison pausierte. "Das ist für uns eine super Verstärkung. Durch seine Erfahrungen unter anderem als Junioren-Nationalspieler oder in Regensburg weiß er genau, wo der Hase langläuft", lobt ihn Oertel.
Buchstäblich in der letzten Sekunde konnten die Eisbären auch einen weiteren Neuzugang begrüßen: Stepan Jirovec. Der Verteidiger kommt mit viel Erfahrung und nicht nur in seiner tschechischen Heimat, er hat auch schon in den USA, Kanada, Finnland und Frankreich gespielt. Zehn Minuten vor dem Schließen des Transferfensters konnten die Eisbären den Wechsel des 24-Jährigen fix machen.
Der ESV geht mit einem sehr tief besetzten Kader in die neue Spielzeit: "Auf unserem Niveau haben wir eine extreme Vielfalt an Spielertypen. Wir haben schnelle Spieler, Spieler mit Auge oder Kämpfer", beschreibt Oertel den Kader. Auch der Kaderstamm entwickele sich stetig weiter, so zeige das Eigengewächs Florian Mundl eine wachsende Leistung in den letzten Jahren.
Einfach wird es in der bayerischen Bezirksliga Nord jedoch nicht. Mit dem EHC Straubing, der seine Nachwuchsmannschaft mindestens in die Bayernliga bringen möchte, oder dem letztjährigen Meister ERC Regen sind starke Teams anzutreffen. "Die ganze Liga ist mindestens eine halbe Nummer besser geworden als letztes Jahr", so Oertel. Er sieht seine Mannschaft jedoch konkurrenzfähig und möchte bis zum Ende der Saison "oben mitspielen".
Die Zuschauerzahlen als auch die Begeisterung für den Eishockeysport stiegen in den letzten Jahren tendenziell an, was auch unter anderem dem WM-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft geschuldet sei, so Oertel. Das DEB-Team holte in diesem Jahr WM-Silber.
Der ESV-Trainer beobachtet ein wachsendes Interesse bei Kindern, dem Nachwuchsteam beizutreten. Auch bei den Heimspielen würden die Ränge immer voller. Die Atmosphäre vor Ort beschreibt er so: "An einem Freitagabend im Winter kommen die Leute, trinken einen Glühwein, frieren vielleicht ein bisschen, aber das wollen sie auch in diesem Fall, schauen sich dann das Spiel an und sind im wahrsten Sinne des Wortes mittendrin statt nur dabei."
Im November hat das Warten ein Ende
Nicht mehr lange, und dann fällt der Startschuss für die Eisbahn am Nautiland. Entsprechend den Witterungsverhältnissen dürfen spätestens Anfang November die Schlittschuhe wieder zugebunden werden. Am Tag nach dem ersten Saisonspiel im Schweinfurt ist am Sonntag, 5. November, ein Saisoneröffnungsfest geplant, bei dem interessierte Kinder zum Schnuppertraining kommen können oder selbst auf dem Eis einige Runden drehen dürfen. Das erste Heimspiel findet dann am Sonntag, 19. November, gegen den EHC Regensburg statt.
ESV Würzburg, Saison 2023/24Abgänge: Alexander Weiß (Höchstadter EC), Thomas Seim (Ziel unbekannt), Martin Hildenbrand (ESC Haßfurt 1b), Max Hildenbrand (ESC Haßfurt 1b), Alex Durnev (Auszeit), Patrick Grüner (Ziel unbekannt), David Franek (ESC Haßfurt 1b), Dominik Kücher (Ziel unbekannt), Andy Dresel (Karriereende).Zugänge: Patrik Mathe (ESC Haßfurt), Timo Jung (ESC Haßfurt), Lars-Torben Franz (ESC Haßfurt), Stepan Jirovec (Orleans Loiret Hockey, FRA), Leon Werner (ERV Schweinfurt).Spielerkader, Tor: Patrik Mathe, Sebastian Vogt, Timo Jung, Lars-Torben Franz. Abwehr: Sebastian Krause, Florian Mundl, Jasper Pleyer, Michael Fichtl, Oliver Hösch, Patrick Kohnle, Dominik Reiß, Stepan Jirovec. Angriff: Leon Werner, Martin Oertel, Mathias Kohl, Andrew Isbister, Jacob Griegel, Felix Brahmer, Matthieu Pere, Henri Lehtonen, Florian Feichtinger, Kevin Pohl, Dominik Sala.Trainer: Martin Oertel.Saisonziel: oben mitspielen können.Quelle: jbe