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Kommentar: DFB lebt Toleranz vor: Chancengleichheit im Leben muss wichtiger sein als Chancengleichheit im Sport

Kommentar

DFB lebt Toleranz vor: Chancengleichheit im Leben muss wichtiger sein als Chancengleichheit im Sport

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    Sport sollte keine Ausgrenzung kennen: Genau dafür steht die neue Regel für non-binäre Menschen im Amateur- und Jugendfußball.
    Sport sollte keine Ausgrenzung kennen: Genau dafür steht die neue Regel für non-binäre Menschen im Amateur- und Jugendfußball. Foto: Tim Groothuis, Witters

    Ausgerechnet der Fußball-Sport möchte man rufen. Angesichts der in breiter Vereinsöffentlichkeit immer noch totgeschwiegenen Existenz von Homosexualität im Männerfußball bekommt die neue Regelung des DFB, non-binären Menschen freie Geschlechtswahl auf Amateur- und Jugendebene zu ermöglichen, doppeltes Gewicht. Wenn der mit sieben Millionen Mitgliedern größte Sport-Fachverband der Welt so etwas beschließt, noch dazu mitten in eine Zeit, in der einige Weltverbände am Ausschluss von Transmenschen aus dem Wettkampfsport arbeiten, dann ist das ein Zeichen der Hoffnung für Minderheiten allgemein.  

    Dass im Profifußball die freie Geschlechtswahl kein Thema ist, konterkariert diese Regeländerung keineswegs. Wo Millionen Euro im Spiel sind, ist es legitim, über Wettbewerbsvorteile von Transfrauen gegenüber biologischen Frauen zu diskutieren. Im Amateursport und bei der Jugend jedoch sollte Spaß den Sport dominieren. Menschen ihren Sport im wahrgenommenen und juristisch legitimierten Geschlecht zu ermöglichen, sie als das zu integrieren, was sie sind, muss relevanter sein als eine Platzierung - Chancengleichheit im Leben über Chancengleichheit im Sport.

    Leistung muss mehr Beachtung finden als ein Ergebnis

    Ganz abgesehen davon, dass der Fußball als Mannschaftssport ohnehin nicht ausnahmslos von der möglichen physischen Überlegenheit Einzelner lebt, steht die DFB-Vorgabe für eine weitgehend verloren gegangene sportliche Denkweise: Dass Leistung mehr Beachtung finden möge als ein Ergebnis. Der oder die Zweite gilt als erster Verlierer oder erste Verliererin, die oder der Vierte als Versagerin oder Versager; eine Mannschaft, die trotz toller Darbietung verliert, ebenso. Solange die Wertschätzung für Leistung ausbleibt, besteht die Angst vor Wettbewerbsnachteilen und dem "versagen".  

    Deswegen ist dieses Zeichen des DFB so unsagbar wertvoll: Es steht für menschliches Mit- und nicht Gegeneinander. Für Sport. Einfach nur Sport.

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