Basketball-Bundesliga:
s.Oliver Würzburg - Syntainics MBC (Sonntag, 15 Uhr, s.Oliver Arena)
Die Aufbereitung der Klatsche in Bamberg am Mittwochabend ist seit Donnerstag vorbei. Spätestens seit Freitag gilt die Konzentration dem Sonntag. Und das ist nicht ganz unwichtig - schließlich geht's gegen einen Kontrahenten, dem man im besten Fall am Ende hinter sich lassen will: Der inzwischen aufgrund seines Sponsors als Syntainics MBC firmierende Mitteldeutsche BC war vergangene Runde mit dem ziemlich großspurigen Versprechen des Sponsors im Rücken angetreten, die Play-offs erreichen zu wollen . . . Is 'ne Weile her: Vor der abgebrochenen Runde Anfang März waren die Sachsen-Anhaltiner dann mit gerade einmal drei Siegen in 17 Begegnungen Vorletzter. s.Oliver Würzburg war damals mit elf Siegen aus 21 Begegnungen Achter. Aber dann kam ja das Virus und beendete die reguläre Spielzeit.
Neue Runde - neues Glück? Derzeit schaut's so aus, als ob die Tabellennachbarn (die Weißenfelser liegen als Elfter aufgrund der elf Zähler besseren Korbdifferenz derzeit einen Platz vor den Würzburgern) sich diesmal auf Augenhöhe begegnen könnten. Wobei die Sachsen-Anhaltiner 52 Punkte mehr erzielt haben als die Unterfranken, aber eben auch 41 mehr zugelassen. Könnte spannend werden am Sonntag: "Sie haben großes Potenzial mit vielen guten Werfern und sind im Angriff sehr gefährlich", warnt Baskets-Trainer Denis Wucherer. Und: "Mit Michal Michalak haben sie außerdem einen besonderen Spieler in ihren Reihen."
Gegen den zweitbesten Scorer der Liga
Der 27-jährige polnische Nationalspieler war vor seinem Wechsel nach Weißenfels im Trikot von Legia Warschau Topscorer der ersten polnischen Liga. Schon in den drei Pokalspielen, von denen die selbsternannten Wölfe in eigener Halle zwei gewinnen konnten, überzeugte er mit 24,3 Punkten, 4,3 Assists und einer Dreierquote von 52 Prozent. In den sechs Bundesligapartien warf sich Michalak zum zweitbesten Scorer der Liga mit durchschnittlich 21,2 Zählern, 3,2 Korbvorlagen und einer herausragenden Trefferquote von 58 Prozent aus der Distanz - der Pole trifft im Schnitt 4,2 seiner sieben Dreierversuche pro Spiel. Zum Vergleich: Würzburgs Treffsicherster, Tayler Persons, kommt auf 13,3 Punkte im Schnitt und auf 4,3 Vorlagen.
Würzburg war für den MBC in der Vergangenheit nur selten eine Reise wert - bei sechs Gastspielen in der Domstadt konnten die Mitteldeutschen die Punkte erst einmal mitnehmen: Am 17. April 2014 erzielte Jason Boone zwar 23 Punkte für die Unterfranken, der MBC konnte sich aber mit 89:73 durchsetzen - auch damals hieß der MBC-Trainer wie heute Silvano Poropat. Zuletzt gewannen die Baskets Anfang November vergangenen Jahres mit 91:79 gegen die Sachsen-Anhaltiner, und auch in der Gesamtbilanz haben die Unterfranken mit acht Erfolgen aus elf Begegnungen die Nase deutlich vorne.
All das zählt am Sonntag freilich nicht mehr im vorletzten Heimspiel der nächsten acht Partien, das ein durchaus richtungsweisendes für die Baskets sein wird.