Mit einer klaren 0:4-Niederlage endete für den Würzburger FV das Dienstagabendspiel in der Fußball-Bayernliga gegen den SC Eltersdorf. Gegen die stark aufspielenden Mittelfranken tat sich das junge Team von Trainer Berthold Göbel von Beginn an schwer. Woran das lag, dafür fand Kapitän Tim Lorenz, der nach der Partie mit hängendem Kopf auf dem Rasen stand, nur schwer eine Erklärung: "Wir haben uns viel vorgenommen nach der Niederlage am Samstag. Aber dann fängst du wieder direkt nach der Halbzeit das Tor, und dann ist es gegen so eine Mannschaft echt brutal schwer zurechtzukommen."

Die Blauen begannen ohne Dennie Michel, der wegen einer Entzündung im Fuß passen musste, dafür mit Steffen Barthel in der Startelf, und fanden schon von Beginn an keinen Zugriff auf das Spiel. Zu schnell, zu agil und zu abgebrüht waren die selbstbewussten Gäste, die bisher nur im Derby gegen den ATSV Erlangen Punkte lassen mussten (3:3) und in der Liga als Aufstiegsfavorit gelten. Die Zellerauer vermissten nicht nur Michel, sonder auch Moritz Lotzen und Benjamin Schömig, der privat verhindert war und erst zur Halbzeit eingewechselt werden konnte, schmerzlich. "Wir haben keine 20 Bayernliga-Spieler, das weiß ich auch", sagte Trainer Göbel mit Blick auf seinen überschaubaren Kader und ergänzte: "Wir versuchen, das Beste draus zu machen. Heute war es halt schwierig, aber das war vorher schon klar."
Keeper Christian Dietz ist zur Stelle
Immer wieder kombinierte sich der SC in den Strafraum. Konnte sich der WFV einmal kurz Luft verschaffen, drohte gleich Gefahr. Nach einer Ecke von Würzburgs Kevin Röckert (16.) hätten sich die Zellerauer beinahe ein Kontertor gefangen, wäre nicht Keeper Christian Dietz zur Stelle gewesen und hätte den Ball um den linken Pfosten herum ins Aus gelenkt. Die anschließende Ecke der Gäste verpuffte zwar wirkungslos, doch zeigte sich nur wenig später ihre Offensivstärke. Manuel Stark, Bruder von Hertha-Spieler und Ex-Clubberer Niklas Stark, nutzte eine Unachtsamkeit in der Abwehr der Hausherrn, um sicher zum 0:1 einzuschieben (14.).

Es dauerte noch acht Minuten, bis der WFV erstmals vorm gegnerischen Tor gefährlich wurde - doch blieb Patrick Hofmann ohne Erfolg (22.). Erst in der letzten Viertelstunde vor der Pause kam mehr Leben ins Spiel der Zellerauer. Bemerkenswert die Einzelaktion von Calvin Gehret, der sich vorm gegnerische Sechzehner gegen fünf Eltersdorfer durchsetzte, den Ball dann aber doch verloren geben musste. Gut reagierte Torhüter Dietz, der sich in der 35. Minute dem starken Abiama Dickson allein gegenüber sah und gerade noch rechtzeitig die Arme hochriss, um das 0:2 zu verhindern. Auch zwei Minuten vor der Pause war er rechtzeitig zur Stelle.
Elfmeter kurz nach der Pause
All das nützte nichts, als Eltersdorfs Kapitän Sebastian Schäferlein nur drei Minuten nach Wiederanpfiff einen von David Drösler verursachten Elfmeter sicher verwandelte (48.). Würzburgs Verteidiger sah dafür Gelb. Inzwischen versuchte der für Barthel eingwechselte Schömig die Lücke zwischen Abwehr und Mittelfeld zu schließen, und Mamadou Bah, der gegen Hof am Wochenende sein erstes Bayernliga-Tor geschossen hatte, sollte frischen Wind ins Spiel nach vorne bringen. Mit dem agilen Team des in Stettfeld (Landkreis Haßberge) geborenen Ex-Profis Bernd Eigner taten sich die Zellerauer trotzdem weiter schwer. Immer verzagter wirkten sie in den Zweikämpfen, immer ideenloser wurde ihr Spiel. So überraschte es wohl kaum einen der rund 400 Zuschauer, als Tobias Herzner erst auf 0:3 (66.) und dann auf 0:4 (75.) erhöhte. Das sollte auch der Endstand sein.
Bereits am Samstag geht es für den WFV in Vilzing weiter, bevor kommenden Mittwoch, 7. August, Regionalligist Aubstadt zum Toto-Pokal-Spiel an die Mainaustraße kommt.
Die Statistik des SpielsFußball: Bayernliga Nord
Würzburger FV - SC Eltersdorf 0:4 (0:1)
Würzburg: Dietz - Gehret, Lorenz, Drösler, Roos (55. Bah) - Obrusnik, Barthel (45. Schömig), Röckert - Schnell-Kretschmer, Dan, Hofmann. Eltersdorf: Tugay - Schäferlein, Woleman, Ott, Konrad - Herzner (78. Dougalis), Stark (69. Ayvaz), Göbhardt, Said - Dickson, Wartenfelser (55. Sengül).Schiedsrichter: Stefan Klerner (Lichtenfels).
Zuschauer: 410.
Tore: 0:1 Manuel Stark (19.), 0:2 Sebastian Schäferlein (48., Foulelfmeter), 0:3, 0:4 Tobias Herzner (66., 75.).