Im zweiten Drittel stehen noch 2:33 Minuten auf der Uhr, als Leonie Ebert angreift. Ein langer Ausfallschritt, die Gegnerin kann nicht parieren und das Florett berührt ihre Brust. Die Anzeige leuchtet grün. 15:11 für die Deutsche. Ebert reißt sich die Maske vom Kopf und fällt auf die Knie, mehrfach klopft sie mit der Hand vor Freude auf die Planche. Kurz verliert die sonst so ruhige Olympiateilnehmerin die Fassung, dann fängt sie sich wieder. Sie bedankt sich, wie es im Fechten so üblich ist, mit einem Kopfnicken bei den Kampfrichtern und ihrer Gegnerin Arianna Errigo, immerhin zweifache Weltmeisterin. Der Rest ist pure Freude mit ihren Trainer, Betreuern und Teamkolleginnen. Damit ist Ebert die erste deutsche Florett-Europameisterin seit der Tauberbischofsheimerin Anja Fichtel 1993.
Würzburg