Es ist kein Drama, aber es ist ein Dämpfer: Der deutsche Leichtgewichts-Doppelvierer mit dem Würzburger Weltmeister Joachim Agne hat am Sonntagmorgen bei den Ruder-Europameisterschaften auf dem Rotsee in Luzern im Finale den sechsten und damit letzten Platz belegt. Gehofft hatten der 24-Jährige und seine neuen Bootskollegen Julian Schneider (Frankfurter RG Germania), Mahni Fatahi (Ulmer RC Donau) und Lucas Schäfer (RSV Steinmühle) auf eine Medaille.
„Kein tolles Rennen“
„Das war kein tolles Rennen. Wir hatten uns mehr vorgenommen und sind schon ein bisschen enttäuscht“, erklärte Agne am Mittag am Telefon und klang ernüchtert. „Aber die EM war nur ein Zwischenziel. Das Ziel bleibt die WM. “ Bei den Wettkämpfen in Linz (28.8.-1.9.) will der deutsche Vierer, der im Vorlauf am Freitag und im Hoffnungslauf am Samstag jeweils Dritter geworden war, seinen Titel von 2018 verteidigen .
Acht Sekunden Rückstand auf Sieger Italien
Den Athleten des Akademischen Ruderclub Würzburg erinnerte das Abschneiden bei der zweiten internationalen Regatta in diesem Jahr an die Vor-WM-Zeit im vergangenen Jahr. „Da hatten wir beim zweiten Weltcup auch noch sieben Sekunden Rückstand auf Italien“ – diesmal kam der deutsche Vierer nach den 2000 Metern in 6:03,430 Minuten mit rund acht Sekunden Rückstand auf den Sieger (5:55,480) ins Ziel. Nicht unerheblicher Unterschied zu damals: 2018 wurden Agne & Co. Zweiter, „diesmal sind plötzlich noch ein paar Boote dazwischen aufgetaucht“. Zweiter und Dritter wurden die aus den Niederlanden (5:56,890) und Frankreich (5.57,050).
Es fehlt noch an Abstimmung
Der Einschätzung des Würzburgers nach fehlt es ihm um seinen Kollegen in der neuen Besetzung – Agne war der einzige Weltmeister im EM-Boot – noch an „technischer und taktischer Abstimmung“. Dass die geplante WM-Crew auch noch nicht beim zweiten, sondern erstmals beim dritten Weltcup zusammen antritt, erleichtert die Vorbereitung nicht unbedingt. „Die Wechsel sind natürlich nicht optimal“, bestätigt Agne, hängt aber damit zusammen, dass zwei aus dem Vierer noch mal im Einer um die Olympia-Quali fahren durften. Wenn sie zurückkommen, sind wir vermutlich etwas stärker.“ Der Leichtgewichts-Doppelvierer ist eine nicht olympische-Bootsklasse.
Dem Trip in die Schweiz konnte der ARCW-Athlet dennoch auch etwas Positives abgewinnen: „Das sonnige Wetter war optimal, und die Stimmung hier ist wunderbar.“