Auf der Tribüne am Dallenberg war Felix Magath am Samstag beim 3:1-Sieg der Würzburger Kickers gegen Eintracht Braunschweig nicht zu sehen gewesen. Der Fußball-Chef von Kickers-Investor Flyeralarm fehlte. Nach den letzten in Österreich getätigten Äußerungen, die Priorität seiner Arbeit liege zunächst auf dem österreichischen Erstligisten FC Flyeralarm Admira, hat der 66-Jährige sich nun wieder zu seinen Ambitionen mit Drittligist Würzburger Kickers geäußert. In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" deutet er an, dass er mit den Kickers sogar den Sprung in die erste Liga anstrebt. "Mit Durchschnitt und Mittelmaß kann ich nicht leben. Ich wollte schon immer nach ganz oben, wollte schon immer Titel. Ich werde mich nicht begrenzen, und sagen: 'Ich bin zufrieden, wenn Würzburg in die Zweite Liga aufsteigt.' Nein, ich werde alles dafür tun, dass größere Erfolge kommen", so der Ex-Meistertrainer in dem Gespräch.
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Außerdem mahnt er eine Umverteilung der Fernseh-Einnahmen an, von der auch die Drittligisten profitieren müssten: "Es passt einfach nicht, wie die Fernsehgelder verteilt werden. Ein Großteil der TV-Einnahmen landet ausschließlich in der ersten und zweiten Bundesliga. Dabei lebt die gesamte Branche auch besonders von der Amateurbasis. Wo kommen denn die Nachwuchsspieler her? Von den kleinen Klubs in den unteren Ligen!"
Als "Head of Global Soccer bei Flyeralarm" will sich der gebürtige Aschaffenburger auch um das Engagement des Würzburger Online-Druckunternehmens im Frauenfußball kümmern und hat dabei auch ein besonderes Auge auf die Entwicklung in Würzburg: "Wir werden auch in Würzburg eine Frauenmannschaft auf die Beine stellen. Darüber hinaus ist angedacht, dass wir uns noch an einem Projekt außerhalb von Europa beteiligen." Die von Flyeralarm unterstützten Regionalliga-Frauen-Mannschaft des SC Würzburg wird ab der kommenden Saison unter dem Namen Würzburger Kickers an den Start gehen, tut dies aber unter dem Dach eines eigens gegründeten Vereins.